Sie gilt als wichtiges Symbol der Aussöhnung und Annäherung zwischen beiden Ländern: die Deutsch-Französische Brigade (DFB). Jetzt zieht Frankreich seine letzten Truppen aus Deutschland zurück, die Zukunft der DFB ist ungewiss.

Paris/Donaueschingen - Das zur Deutsch-Französischen Brigade (DFB) gehörende 110. Infanterieregiment der französischen Armee wird aufgelöst. Das gab das Verteidigungsministerium am Donnerstag in Paris bekannt. Damit wird die letzte noch in Deutschland stationierte französische Kampfeinheit mit derzeit 725 Soldaten abgezogen. Laut der französischen Tageszeitung „Le Figaro“ sind Einsparmaßnahmen der Grund für den Abzug.

 

Über die Auflösung der in Donaueschingen stationierten, für die DFB besonders wichtigen Einheit war seit einiger Zeit spekuliert worden. Militärexperten auf beiden Seiten des Rheins äußerten die Befürchtung, der Abzug der letzten französischen Kampfeinheit auf deutschem Boden könnte die Zukunft der gesamten DFB in Frage stellen.

Die Deutsch-Französische Brigade gilt als wichtiges Symbol der Aussöhnung und Annäherung zwischen beiden Ländern. Den Grundstein für binationale Kampftruppe legten Frankreichs Präsident François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl 1987 bei einem Treffen in Karlsruhe. Zwei Jahre später wurde die Brigade in Dienst gestellt. Derzeit gehören der DFB knapp 5000 Soldaten an – 2800 Deutsche und 2200 Franzosen.

Der binationale Kommandostab befindet sich in Müllheim im Schwarzwald, wo auch ein Versorgungsbataillon stationiert ist. Sechs weitere Einheiten der Brigaden sind derzeit an vier Standorten in Baden-Württemberg und in Ostfrankreich stationiert.