Eine Analyse von Stiftung Warentest ergab: Jeder dritte Fernzug bei der Bahn ist unpünktlich.

Berlin - Jeder dritte Fernzug bei der Bahn ist laut einer Analyse der Stiftung Warentest unpünktlich. Das habe eine Auswertung von knapp 500.000 Ankunftszeiten an 20 deutschen Bahnhöfen von Juli 2010 bis Ende Februar 2011 ergeben, teilte die Stiftung in Berlin mit.

 

Besser schnitt der Nahverkehr ab. Nach Auswertung von 850.000 Ankünften waren demnach 15 Prozent der Regionalzüge zu spät. Ein Zug gilt als unpünktlich, wenn er mehr als fünf Minuten über Plan ist. Die höchsten Anteile verspäteter Fernzüge gab es in Erfurt mit 43 Prozent und Leipzig mit 39 Prozent. Für die Studie haben die Tester Pünktlichkeitsinformationen von der Internetseite der Bahn erfasst.

Je weiter Züge fahren, desto höher sei das Verspätungsrisiko, erläuterte die Stiftung Warentest. So seien 42 Prozent der über lange Strecken rollenden Nachtzüge unpünktlich gewesen, ICE und Eurocity zu 34 Prozent und Intercity zu 29 Prozent. Im Untersuchungszeitraum war der Bahnbetrieb unter anderem durch hochsommerliche Unwetter, Eis und Schnee sowie mehrere Warnstreiks beeinträchtigt. Ausgefallene Züge wurden nicht berücksichtigt.

Der bundeseigene Konzern fährt täglich knapp 27.000 Personenzüge mit mehr als 5,3 Millionen Reisenden.