Der Marktanteil der bunten Bahnen wächst weiter. Doch viele Hindernisse und Systemfehler in der Verkehrspolitik benachteiligen die Anbieter.

Korrespondenten: Thomas Wüpper (wüp)

Berlin - Die Konkurrenten der bundeseigenen Deutschen Bahn AG fahren weiter nach vorne. Im Regionalverkehr wird ihr Marktanteil an der Betriebsleistung bis 2024 von aktuell 36 auf 45 Prozent wachsen. Im Güterverkehr hat die DB Cargo AG bereits voriges Jahr erstmals mehr als die Hälfte der Verkehrsleistung an andere Frachtbahnen verloren. Nur im Fernverkehr dominiert der Ex-Monopolist noch mit seinen ICE-Zügen das Geschäft fast allein. Das geht aus dem neuen Wettbewerbsreport der Verbände Mofair und Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) hervor. Dennoch beklagen die Interessenvertreter der alternativen Personen- und Güterbahnen eine Vielzahl von Hemmnissen im liberalisierten deutschen Verkehrsmarkt. Vor allem im Wettbewerb mit dem Auto-, Lkw- und Flugverkehr bestünden „die meisten Wettbewerbsnachteile der Schiene unverändert fort“, kritisieren Mofair-Präsident Christian Schreyer und der NEE-Vorsitzende Ludolf Kerkeling. Auch die DB-Infrastrukturgesellschaften, die das bundeseigene Schienennetz verwalten, machten den Bahnunternehmen häufig „das Leben unnötig schwer“.