Beim Börsengang des Sportwagenbauers saß die Deutsche Bank nur auf dem Beifahrersitz. Ihren Chef hat das „geschmerzt“.

Korrespondenten: Barbara Schäder (bsa)

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat sich zerknirscht über die Nebenrolle seines Hauses beim Porsche-Börsengang im vergangenen Jahr geäußert. Dass der Börsengang von US-Banken organisiert wurde und nicht von der Deutschen Bank, „das hat uns wahnsinnig geschmerzt, das hat mich geschmerzt“, sagte Sewing am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz seines Hauses. Die Deutsche Bank spielte, genau wie die LBBW und andere heimische Kreditinstitute, bei dem Parkettdebüt nur eine Nebenrolle.

 

Für künftige Bewerbungen werde er aus diesem Fall seine Lehren ziehen, sagte Sewing. „Wir werden alles daran setzen, dass wir uns weiter verbessern.“ Der 52-Jährige, der es in jungen Jahren als Tennisspieler bis in die Oberliga geschafft hat, fügte hinzu: „Wenn ich früher im Tennis verloren habe, musste ich das auch akzeptieren. Aber ich habe mit Sicherheit gelernt, wie ich besser spielen kann – und so machen wir es auch jetzt.“

Größtes Parkettdebüt seit der Jahrtausendwende

Das Parkettdebüt von Porsche Ende September spülte dem Mutterkonzern Volkswagen 9,1 Milliarden Euro in die Kasse. Derart hohe Erlöse brachten in Deutschland bislang nur die Börsengänge der Telekom ein. Mitte Dezember zog die Aktie der Porsche AG außerdem in die erste Börsenliga, den Deutschen Aktienindex (Dax) ein. Seither ist der Name Porsche dort zwei Mal vertreten, denn neben dem Sportwagenbauer gehört auch die Holdinggesellschaft Porsche SE dem Dax an.