In der Debatte um die Corona-Inzidenz meldet sich nun die Deutsche Krankenhausgesellschaft zu Wort. Im Herbst allein die Inzidenz als Maßgabe für Beschränkungen von Grundrechten zu nehmen, sei „absolut nicht mehr ausreichend“.

Berlin - Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat sich für eine Berücksichtigung verschiedener Indikatoren zur künftigen Beurteilung der Corona-Infektionslage ausgesprochen. Neben der Inzidenz, die auch weiterhin eine wesentliche Rolle spielen solle, sollten auch die Hospitalisierungsrate, eine nach Altersgruppen aufgeschlüsselte Impfquote, die Belegung von Intensivkapazitäten, die Positivrate von Tests und die Steigerungsquoten, sowohl der Inzidenz als auch der Hospitalisierungsraten berücksichtigt werden, erklärte die DKG am Samstag in Berlin.

 

DKG: Kennzahlen müssen transparent und öffentlich dargestellt werden

Diese Kennzahlen müssten transparent und öffentlich dargestellt werden, um die notwendige Akzeptanz für bevorstehende politische Entscheidungen zu erreichen, forderte die DKG. Im Herbst allein die Inzidenz als Maßgabe für Beschränkungen von Grundrechten zu nehmen, sei „absolut nicht mehr ausreichend“, erklärt der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß.

Alle vorgeschlagenen Kennzahlen lägen zwar bereits vor, würden jedoch bisher nicht transparent zugänglich gemacht und in einem Zusammenhang öffentlich dargestellt, kritisierte die DKG. Die Kliniken meldeten gemäß Infektionsschutzgesetz alle notwendigen Daten zur Lage in den Krankenhäusern. Das Robert Koch Institut (RKI) erhalte über die Gesundheitsämter von den Krankenhäusern alle Daten zur Krankenhausaufnahme, nicht nur die Zahl der Neuaufnahmen, sondern auch Alter und Impfstatus der Covid-Patienten. Diese Daten würden jedoch bisher nicht veröffentlicht.