Auf dem Fasanenhof und in Stuttgart-Birkach sollen bald neue Post-Filialen eröffnen. Es sind aber wohl an beiden Standorten nur Übergangslösungen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Fasanenhof/Birkach - Die Menschen in Birkach und auf dem Fasanenhof haben es aktuell weit bis zur nächsten Postfiliale. In Birkach ist das seit Ende August so. Das Ehepaar Käser, Inhaber von „Heidis Wollelädle“ an der Birkenheckstraße hatte sich dazu entschieden, den Vertrag mit der Deutschen Post zu kündigen und sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Auf dem Fasanenhof brannte es Anfang August in der Filiale an der Kurt-Schumacher-Straße. Daraufhin musste das Geschäfte schließen, und die Inhaber entschlossen sich, nicht wieder zu öffnen. Nun sind die Räume an einen Friseur vermietet.

 

Doch in beiden Stadtteilen muss es eine Postfiliale geben. So steht es in der Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV). Dort werden zwei Kriterien genannt. So muss es in allen Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern mindestens eine stationäre Einrichtung geben. Für größere, zusammenhängend bebaute Gebiete mit mehr als 4000 Einwohnern gilt, dass eine Postfiliale in maximal 2000 Metern Entfernung für die Kunden erreichbar sein soll.

Es gibt Verhandlungen in beiden Stadtteilen

Die Deutsche Post war also zum Handeln gezwungen. In beiden Stadtteilen blieb die Suche des Unternehmens nach einem Einzelhändler, der bereit ist eine kleine Post in sein Geschäft zu integrieren, erfolglos. Mittlerweile gibt es aber andere Lösungen. In Birkach wird es einen Container geben, in dem künftig Sendungen aufgegeben und abgeholt oder Briefmarken gekauft werden können. Ein geeigneter Stellplatz sei identifiziert, sagt Marc Mombauer von der Pressestelle der Deutschen Post. Man sei gerade in Verhandlungen mit dem Verpächter und der Stadt. Auf dem Fasanenhof sei eine geeignete Immobilie gefunden worden. Auch dort gebe es derzeit Verhandlungen. „Erst wenn der Mietvertrag unterschrieben ist, können wir im nächsten Schritt mit der konkreten Planung unserer Interimsfiliale beginnen“, sagt Mombauer. Eröffnungstermine nennt er nicht. Was das betrifft, ist die Deutsche Post aber auch nicht im Zugzwang. Denn die PUDLV gibt zwar vor, wo es eine Post geben muss. Sie macht aber keine Angaben darüber, wie lange ein Stadtteil unterversorgt sein darf.

Für die Post sind Filialen mit eigenem Post-Personal in der Regel nur Übergangslösungen. Solche Interimsfilialen seien „für die Kunden und auch für uns keine ideale Lösung, denn sie können meist nicht wirtschaftlich betrieben werden, und sie können auch nicht die Öffnungszeiten bieten, die eine von einem Einzelhändler in seinem Geschäft betriebene Filiale bieten kann“, sagte Mombauer im Oktober gegenüber unserer Zeitung.