Die Aktienmärkte bleiben angespannt. Doch der Dax hat sich nach seiner Talfahrt am Dienstag vorerst gefangen.

Frankfurt/Main - Der Dax hat nach einem trüben Wochenbeginn am Mittwoch einen Erholungsversuch gestartet. Im frühen Handel legte der deutsche Leitindex um 0,78 Prozent auf 10.093,35 Punkte zu.

 

Tags zuvor hatten Befürchtungen um ein weiterhin schwaches Wirtschaftswachstum in China den Dax um fast zweieinhalb Prozent und zeitweise sogar unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Zählern gedrückt. Helaba-Analyst Christian Schmidt glaubt denn auch, dass sich der „Kampf um die 10.000er-Marke“ fortsetzen wird. Er verwies auf einen fragilen Unterbau des Aktienmarktes, in dem die Stimmung sehr schnell kippen könne.

Der MDax als Index mittelgroßer Werte stieg am Mittwoch um 0,66 Prozent auf 19 420,07 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 0,83 Prozent auf 1677,51 Punkte vor. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,72 Prozent nach oben.

China und USA bestimmende Themen

Neben der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas bleibt die Zinswende in den USA ein bestimmendes Thema an den Finanzmärkten. Daher richten sich die Blicke am Nachmittag auf den ADP-Index, der als Signalgeber für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag gesehen wird. Dieser könnte ausschlaggebend dafür sein, ob die US-Notenbank Fed den Leitzins bereits im September anhebt oder noch wartet.

Unter den Einzelwerten standen die Aktien der Deutschen Börse nach deutlich gestiegenen Wertpapierumsätzen des Börsenbetreibers im Fokus. Zuletzt gewannen die Papiere 1,72 Prozent und gehörten damit zu den stärksten Gewinnern im Dax.

Die Anteilsscheine von Munich Re verteuerten sich nach einem Analystenkommentar um 1,20 Prozent. Experte Hadley Cohen von der Deutschen Bank strich seine Verkaufsempfehlung für die Papiere des Rückversicherers.

Die Aktien von Dürr waren mit einem Plus von 3 Prozent Spitzenreiter im MDax. Analyst Christian Breitsprecher von der australischen Investmentbank Macquarie rät bei den Papieren nach den jüngsten Kursverlusten zum Kauf. Der Hersteller von Fahrzeug-Lackieranlagen habe wie auch andere Autozulieferer unter Chinas Konjunkturproblemen gelitten. Sollte die dortige Wirtschaft - wie Macquarie erwartet - ab 2016 wieder an Fahrt aufnehmen, dürfte der Dürr-Kurs wieder in Richtung des alten Hochs steigen, meint Breitsprecher.