Darf der Sohn eines Hitler-Helfers Botschafter in Warschau werden? Ein diplomatischer Personalstreit belastet die polnischen Beziehungen zu Deutschland.

Warschau/Berlin - Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven gilt als diplomatisches Schwergewicht. „Allererste Liga“, heißt es über den Mann, der Deutschlands neuer Botschafter in Polen werden soll. Von Loringhoven studierte Chemie, Philosophie und Geschichte. Ein Oxford-Schüler, der früh in den auswärtigen Dienst wechselte und Texte mit Titeln wie „Nachdenken über die Zukunft Europas in der Krise“ schrieb. Ein hoch gebildeter Diplomat alter Schule, der in Paris, Moskau und Prag diente und Geheimdienstkoordinator bei der Nato in Brüssel war. Und nun also Warschau, mit 63 Jahren, zum krönenden Abschluss. Ein Ausdruck höchsten Respekts für das Gastland.