Die Serie „ÜberWeihnachten“ mit Luke Mockridge ist nicht mehr für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Die Netflix-Produktion hatte ursprünglich in der Kategorie „Beste Comedy-Fiction“ ins Rennen gehen sollen.

Köln - Die Serie „ÜberWeihnachten“ mit Komiker Luke Mockridge (32) ist nicht mehr für den Deutschen Comedypreis nominiert. Die Nominierung sei zurückgezogen worden, teilte der Sender Sat.1 am Donnerstag auf Twitter mit. Die Netflix-Produktion hatte ursprünglich in der Kategorie „Beste Comedy-Fiction“ ins Rennen gehen sollen.

 

Ralf Günther, Geschäftsführer der Veranstalter vom Cologne Comedy Festival, erklärte zu der Entscheidung: „Aufgrund der öffentlich geführten Diskussionen sind das Cologne Comedy Festival, Sat.1, Netflix, Brainpool Pictures und Luke Mockridge als Co-Produzent übereingekommen, dass die Produktion „ÜberWeihnachten“ von der Nominierungsliste des deutschen Comedypreises 2021 genommen wird.“

Mockridge weißt Vorwürfe zurück

Da in diesem Fall nicht eine einzelne Person, sondern die gesamte Produktion nominiert worden sei, sollten „mit diesem Schritt die Beteiligten aus Cast und Crew geschützt werden“. Der Deutsche Comedypreis wird am Freitagabend in Köln verliehen.

Mockridge hatte im August in einem Video angekündigt, dass es 2021 keine Shows mehr mit ihm im Fernsehen geben werde. Er berichtete damals von Vorwürfen gegen ihn in sozialen Netzwerken und von der Anzeige einer Ex-Partnerin, die nach eigenen Angaben einen Vorfall in einer gemeinsamen Nacht als versuchte Vergewaltigung wahrgenommen habe. Mockridge wies die Vorwürfe in dem Video zurück. „Das, was mir vorgeworfen wird, das ist nicht passiert“, sagte er. Seinen Rückzug begründete er damit, dass er sich „sammeln“ wolle.

Verfahren gegen Mockridge eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Köln bestätigte, dass ein entsprechendes Verfahren Anfang Mai 2020 mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt worden sei. Eine Beschwerde der Anzeigeerstatterin gegen die Entscheidung sei als unbegründet zurückgewiesen worden.

Vor rund einer Woche kündigte Mockridge dann an, dass er seine Auszeit auf unbestimmte Zeit verlängern werde. Er verwies auf aktuelle Berichterstattung zu seiner Person und erklärte, er brauche Zeit, „um zu verstehen, zu lernen und zu heilen“. Zuvor hatte „Der Spiegel“ über das Verfahren und weitere Vorwürfe gegen ihn berichtet.