Der Theologe Karl-Josef Rauber war über Jahrzehnte im diplomatischem Dienst des Vatikans aktiv. Jetzt ist der Kardinal im Alter von 88 Jahren gestorben.

Der viele Jahre im diplomatischen Dienst des Vatikans tätige deutsche Kardinal Karl-Josef Rauber ist tot. Rauber starb am Sonntag im Alter von 88 Jahren, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn mitteilte. Er war 2015 von Papst Franziskus als emeritierter Erzbischof zum Kardinal ernannt worden.

 

Rauber gehörte seit seiner Priesterweihe 1959 zum Bistum Mainz. Während des Zweiten Vatikanischen Konzils ging der Theologe nach Rom, promovierte dort und trat in den diplomatischen Dienst der katholischen Kirche ein.

Kirchenbotschafter in vielen Ländern

Rauber war über die Jahrzehnte Apostolischer Nuntius - also Botschafter - in Uganda, der Schweiz, Liechtenstein, Ungarn, Moldau, Belgien und Luxemburg. 1990 wurde er Präsident der Päpstlichen Diplomatenakademie. In den Ruhestand trat er 2009.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, würdigte den Verstorbenen als „eine Persönlichkeit, die in heiklen kirchenpolitischen Missionen gradlinig war und mit der auf Argumenten basierenden persönlichen Meinung nicht hinter dem Berg hielt“. Rauber habe sich in seiner Haltung nicht beirren lassen, auch nicht angesichts persönlicher Angriffe, die er von verschiedenen kirchlichen Seiten habe erleben müssen.