Der Deutsche Philologenverband hat sich zu der Maskenpflicht an Schulen kritisch geäußert. Sie sehen dadurch eine klare Kommunikation in Gefahr.

Berlin - Der Deutsche Philologenverband sieht eine mögliche Maskenpflicht im Unterricht problematisch. „Damit wird der Kern jedes Unterrichts torpediert: Unterricht beruht auf klarer Kommunikation, auf zwischenmenschlicher Interaktion, nicht nur auf Augenkontakt“, sagte die Vorsitzende Susanne Lin-Klitzing der „Welt“ (Montag).

 

Im Falle eines Regelbetriebs seien neue Hygiene- und Schutzkonzepte notwendig. „Sollten die Abstandsregeln tatsächlich fallen, müssen freiwillige Reihentests für alle Schüler und Lehrer zwei Mal wöchentlich zur Verfügung stehen“, so Lin-Klitzing. Notwendig seien zudem klare Regelungen, um Lerngruppen zu isolieren, sowie Lüftungskonzepte.

Daneben brauche es einen Plan, sollten Schulen bei Infektionsfällen wieder schließen. „Die Schulen müssen in die Lage versetzt werden, notfalls von heute auf morgen von einem Präsenz- in einen Fernunterricht wechseln zu können.“

Grundsätzlich forderte sie, die Schulöffnungen regional unterschiedlich zu gestalten. „Die Infektionslage in Sachsen ist eine völlig andere als in Bayern, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen.“

Der Deutsche Lehrerverband hatte zuletzt erklärt, bei einem Normalbetrieb der Schulen sei eine Maskenpflicht auch während des Unterrichts sinnvoll. Verbandschef Heinz-Peter Meidinger räumte jedoch ein: „Allerdings erschwert das ordentlichen Unterricht.“ Auch er sprach sich für umfangreiche regelmäßige Corona-Tests von Lehrern und Schülern aus sowie Notfallpläne im Fall von ansteigenden Infektionen.