Seit 1993 gab es die „Simpsons“ als Comic in den USA, seit 1996 auch in Deutschland. Damit ist nun Schluss. Am 12. Dezember 2018 erscheint das letzte Heft.

Stuttgart - Wer sich gerne Sorgen um die Zukunft des Lesens macht, hat jetzt einen etwas ungewöhnlicheren Anlass dazu als die Unlust von pubertierenden Gymnasiasten, sich durch Goethes „Faust“ zu quälen. Während die animierte TV-Serie „Die Simpsons“ noch immer in aller Welt beliebt ist und sich lustvoll an vielen aktuellen Entwicklungen reibt, stellt der Stuttgarter Panini-Verlag die deutsche Variante des „Simpsons“-Comicheftes nach über zwei Jahrzehnten ein.

 

Man habe, heißt es in einer Verlagsmitteilung, „nur noch einen Bruchteil“ der früher 200 000 Hefte pro Monat verkauft. Das am 12. Dezember erscheinende Heft 248 werde auch das letzte sein. Der Abschied fällt schwer. „Mit den Simpsons-Künstlern und unseren Fans haben wir über 20 Jahre eine verrückte, gelbe Comic-Party gefeiert“, sagt der Verlagssprecher Steffen Volkmer. „Das werden wir sehr vermissen.“

Kein Nachschub mehr

Allerdings ist die Entscheidung gar nicht in Deutschland und schon gar nicht allein aufgrund deutscher Verkaufszahlen gefallen. Bereits 1993 hat der „Simpsons“-Erfinder Matt Groening unter seiner direkten Führung das „Simpsons“-Heft im eigenen Verlag Bongo Comics gestartet, 1996 kam der deutsche Ableger mit den übersetzten US-Strips erstmals hierzulande an die Kioske. In den USA aber sind die Verkaufszahlen mittlerweile so gering, dass Bongo Comics das Heft bereits im Oktober 2018 eingestellt hat. Panini bekommt schlicht keinen Nachschub mehr.

Trotzdem werden, vergisst der Verlag nicht zu erwähnen, „Simpsons“-Comics hierzulande noch nicht ganz vom Markt verschwinden. Panini legt seit einiger Zeit alte – Fans würden natürlich sagen: klassische – Strips thematisch neu gemischt in gebundenen Sammelbänden vor, in der „Simpsons Comic-Kollektion“. Diese Reihe wird fortgeführt. „Auch wenn“, so Volkmer, „leider kein neues Comic-Material mehr hinzukommt.“