„Das Schaudepot“ aus Stuttgart von Bernhard Herbordt und Melanie Mohren gehört zu den Gewinnern des diesjährigen Theaterpreises Der Faust.

Auszeichnung für Stuttgart: Bei der Verleihung des Faust-Theaterpreises 2022 sind Bernhard Herbordt und Melanie Mohren für „Das Schaudepot“ in Kooperation mit dem Theater Rampe Stuttgart in der Kategorie „Genrespringer“ geehrt worden. „Das Schaudepot“ wurde 2021 von Herbordt und Mohren als „einzigartige Modellinstitution“ in einem ehemaligen Handwerksbetrieb im Stuttgarter Süden gegründet. Das Künstlerduo hat dabei das Konzept des Schaudepots aus der bildenden Kunst auf die darstellenden Künste übertragen: Besucher des „Schaudepots“ können aus einem stetig wachsenden Katalog von Performances auswählen.

 

Achim Freyer erhält Lebenswerk-Preis

Der zum 17. Mal verliehene Theaterpreis wurde am Samstag im Düsseldorfer Schauspielhaus in dreizehn Kategorien vergeben. Den Lebenswerk-Preis des Deutschen Theaterpreises Der Faust erhielt der Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner und Maler Achim Freyer (88). Der 1934 in Berlin geborene Freyer, einst Meisterschüler von Bertolt Brecht am Berliner Ensemble, blickt auf 70 Jahre künstlerisches Schaffen als Maler und Theatermacher zurück.

Verleihung im Düsseldorfer Schauspielhaus

In der Sparte „Darsteller:in Schauspiel“ ging die Auszeichnung an Lina Beckmann als Richard, Herzog von Gloucester, später Richard III., in „Richard the Kid & the King“, Deutsches Schauspielhaus Hamburg in Koproduktion mit den Salzburger Festspielen 2021. In der Kategorie „ Inszenierung Theater für junges Publikum“ wurde Liesbeth Coltof mit ihrem Team sowie dem Ensemble für „Miroloi“, Junges DT Berlin, geehrt. Als „Darsteller Theater für junges Publikum“ siegte Eidin Jalali für „Die Leiden des jungen Azzlack“, Schauspiel Leipzig. Marlis Petersen als Emilia Marty in „Die Sache Makropulos“ (Staatsoper Unter den Linden) setzte sich als beste „Darsteller:in Musiktheater“ durch. In der Kategorie Inszenierung Schauspiel gewann Jette Steckel für „Das mangelnde Licht“, Thalia Theater Hamburg. Für ihre Tanz-Inszenierung „Sphynx“ am Staatstheater Mainz wurde Rafaele Giovanola geehrt. Die Auszeichnung „Darsteller:in Tanz“ erhielt Beatrice Cordua für ihre Rolle in „A Divine Comedy“ unter anderem bei der Ruhrtriennale.

Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von einer siebenköpfigen Jury gekürt. Der Deutsche Bühnenverein veranstaltet den Deutschen Theaterpreis mit der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, dem NRW-Kulturministerium und der Landeshauptstadt Düsseldorf.