Wissen/Gesundheit: Werner Ludwig (lud)

Ursprung Der Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation wird bereits seit 1997 vergeben. Er ist mit 250 000 Euro dotiert.

 

Kriterien In die Endrunde gelangen Projekte, die zwei Kriterien erfüllen. Entscheidend ist zum einen der wissenschaftlich-technische Innovationsgrad, zum anderen das Potenzial, die neuen Entwicklungen in zukunftsfähige Arbeitsplätze umzusetzen.

Entscheidung Das Vorschlagsrecht zum Deutschen Zukunftspreis liegt bei führenden deutschen Einrichtungen aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Stiftungen. Eine Jury entscheidet am 28. November 2018 über die diesjährigen Preisträger. In Rahmen einer festlichen Preisverleihung in Berlin überreicht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am selben Tag den Deutschen Zukunftspreis 2018 an das Gewinnerteam.

Zukunftspreis 2017 Im vergangenen Jahr wurde ein Forscherteam geehrt, das einen feinfühligen Roboter entwickelt hatte, der in der Industrie oder in der Pflege einsetzbar sein soll.

2. Unterstützung für geschwächte Immunsysteme

Helga Rübsamen-Schaeff und Holger Zimmermann von der Wuppertaler AiCuris Anti-infective Cures GmbH haben sich dem Kampf gegen das Humane Cytomegalie-Virus (CMV) verschrieben. Dieses Virus trägt jeder zweite Mensch in sich. Normalerweise hält die körpereigene Abwehr es in Schach. Das gilt allerdings nicht für Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Hier kann CMV die Oberhand gewinnen und lebensbedrohliche Erkrankungen auslösen.

Ein Beispiel dafür sind Patienten, die an Blutkrebs leiden. Vor einer Knochenmarktransplantation wird ihr eigenes Knochenmark zerstört, um möglichst alle Krebszellen zu erwischen. Dadurch wird die Immunabwehr eine Zeit lang lahmgelegt. In dieser Phase kann das Virus sich ungehindert vermehren. Die möglichen Folgen reichen über Abstoßungsreaktionen und Organschäden bis hin zum Tod.

Rübsamen-Schaeff und Zimmermann haben einen neuen Wirkstoff ausfindig gemacht, der effektiv vor CMV schützt. Anders als bisherige Präparate greift die Neuentwicklung eine Struktur des Virus an, zu der es im menschlichen Körper kein Pendant gibt. „Das verhindert Nebenwirkungen und macht das Mittel gut verträglich“, heißt es in der Projektbeschreibung. Auf dieser Basis haben die Forscher das Medikament Prevymis entwickelt – zunächst für Patienten, die sich einer Knochenmarktransplantation unterziehen müssen. Später könnten auch Aidskranke, Neugeborene oder Empfänger anderer Spenderorgane von dem Medikament profitieren.

Ursprünglich hatten die Nominierten bei Bayer ein Medikament entwickeln wollen. Als der Konzern die Arbeiten auf diesem Gebiet einstellte, gründeten sie 2006 zusammen mit weiteren Ex-Bayer-Mitarbeitern das Unternehmen AiCuris. um die Entwicklung weiterzuführen.

3. Flüssiger Wasserstoffspeicher

Der Energieträger Wasserstoff hat viele Vorteile. Bei seiner Verbrennung entsteht nur Wasserdampf. Zudem lässt sich Wasserstoff klimaneutral durch die Elektrolyse von Wasser mit Ökostrom herstellen. Das könnte helfen, die schwankende Produktion von Wind- und Sonnenstrom abzupuffern. Auf der anderen Seite hat Wasserstoff den Nachteil, dass er sich nur bei sehr hohem Druck oder niedrigen Temperaturen mit hoher Energiedichte speichern lässt. Zudem müsste für eine flächendeckende Verbreitung – etwa zur Betankung von Brennstoffzellenautos – eine völlig neue Infrastruktur aufgebaut werden.

Für dieses Problem haben Peter Wasserscheid, Wolfgang Arlt und Daniel Teichmann eine elegante Lösung entwickelt. Die Wissenschaftler von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, vom Forschungszentrum Jülich und von der Hydrogenious Technologies GmbH in Erlangen bauen den Wasserstoff chemisch in eine leicht handhabbare und ungefährliche Flüssigkeit ein, die das Gas bei Bedarf wieder abgeben kann. Die Flüssigkeit kann dann wieder mit neuem Wasserstoff „beladen“ werden – ähnlich wie eine Pfandflasche. Als Trägerflüssigkeit nutzen die Forscher Dibenzyltoluol, das bereits seit vielen Jahren als Wärmeträger in der Industrie eingesetzt wird. Die Energiedichte ist allerdings etwas geringer als bei anderen flüssigen Kraftstoffen. Dafür lassen sich vorhandene Tanks und Tankstellen nutzen.

Das Team hat die Technologie zur Marktreife entwickelt und 2013 die Hydrogenious Technologies GmbH gegründet. Derzeit wird der neue Treibstoff im Rahmen eines Forschungsprojekts für einen sauberen Bahnbetrieb in Bayern getestet.

Deutscher Zukunftspreis

Ursprung Der Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation wird bereits seit 1997 vergeben. Er ist mit 250 000 Euro dotiert.

Kriterien In die Endrunde gelangen Projekte, die zwei Kriterien erfüllen. Entscheidend ist zum einen der wissenschaftlich-technische Innovationsgrad, zum anderen das Potenzial, die neuen Entwicklungen in zukunftsfähige Arbeitsplätze umzusetzen.

Entscheidung Das Vorschlagsrecht zum Deutschen Zukunftspreis liegt bei führenden deutschen Einrichtungen aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Stiftungen. Eine Jury entscheidet am 28. November 2018 über die diesjährigen Preisträger. In Rahmen einer festlichen Preisverleihung in Berlin überreicht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am selben Tag den Deutschen Zukunftspreis 2018 an das Gewinnerteam.

Zukunftspreis 2017 Im vergangenen Jahr wurde ein Forscherteam geehrt, das einen feinfühligen Roboter entwickelt hatte, der in der Industrie oder in der Pflege einsetzbar sein soll.