Mit seinem Siegtreffer gegen Dänemark krönt der Leverkusener eine starke Leistung. Die Spieler der deutschen Nationalmannschaft in der Einzelkritik nach dem Spiel gegen Dänemark.

Lwiw - Eine eher verhaltene Vorstellung hat der DFB-Auswahl genügt, um Dänemark zu besiegen. Die deutschen Spieler in der Einzelkritik.

 

Manuel Neuer Einmal sah man den Torhüter 30 Meter vor seinem Tor klären, obwohl er da gar nicht hingehört hätte. Wahrscheinlich wollte er auch einmal am Spiel teilnehmen, da nur selten etwas auf sein Tor kam. Beim Gegentreffer war Neuer schuldlos – und ärgerte sich sichtlich.

Die erste Grätsche saß

Lars Bender beschränkte sich zunächst vernünftigerweise auf die einfachen Dinge. Die erste Grätsche: saß. Der erste Flachpass: kam an. Anschließend wurde der gelernte Mittelfeldspieler immer mutiger und krönte mit seinem Tor eine starke Leistung. Dass er vor dem Gegentreffer das Kopfballduell gegen den langen Bendtner verlor, ist ihm nicht anzulasten. Ein anderer hätte den Stürmer decken müssen.

Mats Hummels Einen Eckball zu spät begann er damit, sich bei Standardsituationen um Bendtner zu kümmern. Ansonsten spielte der zweikampfstarke Dortmunder eine weitgehend fehlerfreie Partie.

Holger Badstuber Fasste sich ratlos an den Kopf, als er nach ein paar Minuten seinen zweiten Fehlpass spielte. Der Verteidiger verzichtete anschließend auf Risikopässe und begnügte sich damit, Bendtner zu bewachen. Das war schwer genug.

Philipp Lahm Zum ersten Mal hatte es der Kapitän nicht mit einem Weltklassemann wie Nani oder Arjen Robben zu tun. Das nutzte Lahm zu regelmäßigen und teils gelungenen Ausflügen nach vorne.

Sami Khedira So dominant wie zuletzt war der frühere Stuttgarter diesmal nicht, auch wenn er sein Laufpensum mit zunehmender Spieldauer erhöhte.

Holland in den Knochen

Bastian Schweinsteiger
Offensichtlich steckte ihm sein gutes Spiel gegen Holland noch in den Knochen. Schon vor der Pause pumpte er wie ein Hobbymarathonläufer beim Zieleinlauf, nachdem er bis dahin keinerlei Akzente gesetzt und bisweilen allzu lässig den Ball verloren hatte. Anschließend erholte sich Schweinsteiger ein wenig. Besonders gut war er dennoch nicht.

Thomas Müller Auffälligster deutscher Spieler in der ersten Hälfte. Vergab in den Anfangsminuten zwei gute Chancen und leitete dann den Führungstreffer ein. Der Münchner blieb auch danach ein ständiger Unruheherd, indem er permanent von seiner rechten Seite in die Mitte zog.

Mesut Özil Im Aus landete die erste Freistoßflanke, und auch ansonsten gelang dem Spielmacher in der ersten Hälfte nur wenig. In der zweiten war Özil öfter am Ball – fand aber weiter nur selten Mitspieler, die auf seine Ideen eingingen. Sein Pass vor dem 2:1 war eigentlich für Klose bestimmt.

Lukas Podolski Ein Treffer im 100. Länderspiel – was für eine schöne Geschichte! Der Beifall bei seiner Auswechslung war ihm sicher, auch wenn ansonsten eher wenig von ihm zu sehen war.

Mario Gomez Weil es zuletzt so prächtig gelaufen war, zog der Stürmer einfach mal ab, als er nach zwölf Minuten erstmals am Ball war. Der Schuss verfehlte sein Ziel – ebenso wie viele Pässe. Immerhin gab Gomez mit der Hacke die Vorlage zum 1:0, konnte dafür aber im eigenen Strafraum Krohn-Dehlis Tor nicht verhindern.

André Schürrle War nach seiner Einwechslung gleich hellwach und hätte fast ein Tor geschossen.

Miroslav Klose, Toni Kross Drittes Spiel, dritter Kurzeinsatz – zufriedenstellend ist das für beide nicht.