Spielerisch sah es in der zweiten Halbzeit nicht wirklich gut aus für das DFB-Team und Bundestrainer Joachim Löw – doch kurz vor Schluss gelang Nico Schulz doch noch das Tor des Abends.

Sinsheim - Der Schuss mit links war eher ein besseres Schüsschen, der Ball wurde noch abgefälscht, und der peruanische Torhüter Pedro Gallese leistete sich kurz vor dem Spielende einen bösen wie folgenschweren Lapsus, aber wie egal das doch alles war: Nico Schulz, der Debütant, schoss in seinem ersten Länderspiel gleich ein Tor, es war das Siegtor gegen Peru – und mehr noch: Der Linksverteidiger von der TSG 1899 Hoffenheim machte das auch noch in seinem Stadion, der Sinsheimer Rhein-Neckar Arena, in dem Stadion also, in dem er im Alltag seine Heimpartien in der Bundesliga bestreitet.

 

Was für eine Geschichte! „Schön, dass wir gewonnen haben. Mein Tor war ein wenig glücklich. Der geht nur hier in unserem Stadion rein“, sagte Schulz und fügte hinzu: „Die Jungs haben mich super aufgenommen. Es ist toll, für die Nationalmannschaft zu spielen.“ Lob gab es vom Bundestrainer. „Es freut mich für ihn. Er hat ein gutes Spiel gemacht“, sagte Joachim Löw.

Eine Alternative mit Blick auf die EM 2020

In der ersten Hälfte hatte der Hoffenheimer allerdings das deutsche Gegentor mitverschuldet, als er bei einem Konter erst nicht entschlossen genug klärte und dann im Sprintduell gegen den Torschützen, den Ex-Hoffenheimer Luis Advinvula, das Nachsehen hatte. „Da war ich nicht entschlossen genug“, gab er zu.

Es gab also erstmal Schatten in Nico Schulz‘ Spiel, am Ende aber verdammt viel Licht, und dementsprechend glücklich war der ehemalige Profi von Hertha BSC nach dem Schlusspfiff. Der 23 Jahre alten Verteidiger bot allgemein eine solide Leistung, er stand hinten – bis auf die Szenen vorm Gegentor – sicher, nach vorne fehlte aber meist die Durchschlagskraft.

Fakt ist: Nico Schulz ist auf der Position hinten links eine echte Alternative mit Blick auf die Europameisterschaft 2020. Die Konkurrenten heißen Jonas Hector, der jetzt angeschlagen im Aufgebot fehlte, und Antonio Rüdiger, der am Donnerstag gegen Frankreich eine ordentliche Leistung als Linksverteidiger bot.