Keine Punkte für Deutschland im WM-Auftakt gegen Mexiko. Die 0:1-Niederlage setzt das Team von Jogi Löw nun zusätzlich unter Druck. Und die Spieler werden ungewohnt deutlich.

Stuttgart - Ein Tag zum Vergessen für die deutsche Nationalmannschaft. Bei ihrem WM-Auftaktspiel gegen Mexiko patzt das Team von Jogi Löw auf vielen Ebenen und muss am Ende eine 0:1-Niederlage hinnehmen. Damit steht die Mannschaft schon vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Schweden am Samstag gehörig unter Druck.

 

Hier geht es zur Einzelkritik der deutschen Mannschaft

Das wurde auch aus den Aussagen der Spieler im Anschluss an die Begegnung deutlich. Selten hat man ein deutsches Nationalteam derart offen mit Kritik um sich werfen gesehen.

Wir haben die wichtigsten Stimmen zum Spiel gesammelt.

Oliver Bierhoff: „Wir haben einfach zu wenig gemacht. Wir haben es in der zweiten Halbzeit versucht, zu drehen. Wir haben natürlich dominiert, aber richtig zwingend war es nicht. Die Mexikaner haben es clever gemacht. Wir hatten teilweise nicht die Mittel und haben dann die Konter gefangen. Das ist ärgerlich und für ein Auftaktspiel zu wenig.“

Hummels äußert Unverständnis über Leistung

Mats Hummels: „Wir haben wie gegen Saudi-Arabien gespielt, nur gegen einen besseren Gegner. Wenn sieben oder acht Mann offensiv spielen, ist es klar, dass die offensive Wucht größer ist, als die defensive Stabilität. Das, was ich intern oft anspreche, fruchtet anscheinend noch nicht so ganz. Unsere Absicherung steht nicht gut. Oft sind nur Jerome und ich hinten. So haben sie uns heute gnadenlos ausgekontert. Der Weckruf war zu spät. Wir müssen zwei Spiele gewinnen, sonst war es das bei der WM. Wir hatten gegen Saudi-Arabien eigentlich unseren Weckruf. Ich verstehe nicht ganz, warum wir heute so gespielt haben, obwohl wir vor sieben Tagen erst einen Schuss vor den Bug bekommen haben.“

Joshua Kimmich: „Mentalität ist so eine Sache, davon kann man nie genug haben. Qualität alleine reicht nicht. Wenn wir mal ein schlechtes Spiel an den Tag legen, müssen wir das durch Mentalität auffangen. Heute ist uns das nicht gelungen. Die vielen Fehler werden auf diesem Niveau bestraft. Wenn wir im Spielaufbau sehr hoch stehen und solche Ballverluste haben, dann hat es Mexiko im Umschaltspiel gut gemacht. Da waren sie hinten oft alleine. Wir müssen den Gegner besser zustellen, bevor wir den Ball verlieren. Es ist anders als in der WM-Quali, wenn der Gegner die Ballverluste. Jetzt müssen wir da schleunigst etwas ändern. Ein Vorrunden-Aus wäre ein Super-GAU.“

Toni Kroos: „Wir haben in der ersten Halbzeit keine Lösung gefunden gegen das, was Mexiko gemacht hat. Sie haben clever zugestellt und nur da Platz gelassen, wo sie Platz lassen wollten. In der zweiten Halbzeit haben wir es etwas besser gemacht. Man hat gemerkt, dass Mexiko müde wurde und die Räume größer. Natürlich sind wir unter Druck jetzt, ohne Frage. Wir müssen wenn möglich sechs Punkte holen aus den letzten beiden Spielen.“