Das Radsportereignis Deutschland-Tour zieht am Sonntag zahlreiche Straßensperrungen im Remstal nach sich. Besonders stark betroffen ist die Stadt Waiblingen: das Beinsteiner Tor ist das Nadelöhr, durch das alle Hobby- und Profiradler hindurch müssen.

Waiblingen - Wer sich am Sonntag ins erfrischende Nass des Waiblinger Freibads stürzen möchte, sollte das Auto zu Hause stehen lassen – oder vor 7 Uhr dort sein. Denn ab diesem Zeitpunkt kann man den großen Parkplatz bei der Rundsporthalle nicht mehr anfahren und vor 15 Uhr auch nicht mehr verlassen. Der Grund für die Sperrung am Sonntag ist die Deutschland-Tour, ein Radsportevent, bei dem Hobbyradler und Profis durch die Region Stuttgart und das Remstal radeln. Durchgangsstationen sind auch Schorndorf, Winterbach, Remshalden, Weinstadt, Kernen und Fellbach.

 

Besonders stark ist allerdings Waiblingen betroffen, denn die insgesamt drei Touren – zwei unterschiedlich lange für Amateure und die Elitetour – verlaufen allesamt durch die Stadt und das Beinsteiner Tor, was zu Straßensperrungen mit gravierenden Auswirkungen führt, die auch den Busverkehr betreffen, der praktisch zum Erliegen kommt. „Das Radrennen schlägt eine Schneise, die Stadt ist am Sonntag quasi zweigeteilt“, erklärt Oliver Conradt, der Leiter der Abteilung Ordnungswesen.

Drei Touren laufen in Waiblingen zusammen

Nach den Teilnehmern der knapp 60 Kilometer langen, „kleinen“ Jedermanntour, die von Stuttgart über Obertürkheim, Kernen, Waiblingen und Remseck verläuft, werden die Radler erwartet, die sich an der rund 117 Kilometer langen Strecke versuchen. Sie führt die Radfahrer von Stuttgart durch das Neckartal bis Kirchheim, dann das Remstal hinunter gen Kornwestheim und schließlich nach Stuttgart.

Für Anwohner in der Waiblinger Straße in Beinstein bedeutet das laut Oliver Conradt beispielsweise, dass „zwischen 10.20 und 15 Uhr nichts geht, sie sind gewissermaßen gefangen“. Sie dürfen ihre Fahrzeuge am Sonntag nicht am Straßenrand parken, weil die Strecke für Radler frei bleiben muss. Wer sein Auto am Sonntag benötigt, sollte es am besten bereits samstagabends weit genug entfernt von der Radstrecke abstellen. Gleiches gilt für Anwohner der Beinsteiner Straße und der Lange Straße in der Altstadt sowie die Bewohner der kompletten Schmidener Straße. Über letztere fahren alle Teilnehmer der drei Touren zur Stadt hinaus und Richtung Fellbach. Die Westumfahrung ist ebenfalls tabu, wird sie doch durch die Sperrung der Schmidener Straße zur Sackgasse. Nach Hegnach gelangen Autofahrer ausschließlich über die Westtangente, die den Verkehr auf einer Brücke über die Rennstrecke führt.

Altstadtbewohner müssen in Postplatz-Garage ausweichen

„Altstadtbewohner können ihre Fahrzeuge in die Postplatzgarage stellen“, sagt Oliver Conradt. Diese sowie der Parkplatz beim Hallenbad sind die einzigen Parkflächen, die zur Verfügung stehen, denn die Marktgarage, die Garage am Bürgerzentrum und die Parkplätze Staufer-Park und Galerie können zwischen 10 und 17 Uhr nicht genutzt werden. Auf dem Parkplatz gegenüber dem Kulturhaus Schwanen gibt es ein Rahmenprogramm zum Radereignis mit Bewirtung, er bleibt daher sogar von 6 bis 19 Uhr gesperrt.

In direkter Nachbarschaft zum Festle rauschen am Sonntag nach und nach sämtliche Radler durch das Beinsteiner Tor. Auch die Elitefahrer – bei der Deutschland-Tour ist zum Beispiel der Tour de France-Sieger Geraint Thomas am Start – müssen durch dieses Nadelöhr. Sie nähern sich allerdings aus der entgegengesetzten Richtung zu den Hobbyradlern: über Marbach am Neckar und die Waiblinger Ortschaften Bittenfeld, Hohenacker und Neustadt. Das bedeutet für Autofahrer, die aus dieser Richtung nach Waiblingen wollen, dass sie in Neustadt die Klinglestalstraße nehmen und über Kleinhegnach und die Landesstraße 1142 fahren müssen.

Bei der Stadtverwaltung hofft man, dass die Bürger das Beste aus dem eintägigen Ausnahmezustand machen und den Renntag trotz allem genießen. „Ein guter Platz, um das Rennen zu verfolgen, ist die Ecke Weingärtner Vorstadt/Schmidener Straße“, sagt Oliver Conradt. Dort gebe es Bewirtung und dank des kurzen Aufstiegs könne man an dieser Stelle selbst die schnellen Profis gut beobachten. Mehr zu den Straßensperrungen in der Region findet man hier.