Deutschland wird dysfunktional Das Metaproblem der deutschen Politik

Die Zahnräder greifen in der deutschen Politik nicht mehr richtig ineinander. Foto: dpa/Peter Steffen

Krisen lassen sich bewältigen, aber das setzt voraus, dass die Systeme von Politik und Wirtschaft funktionieren. Davon kann keine Rede sein. Nur kümmert sich niemand, solange der Rubel rollt und die Macht gesichert ist, meint Reiner Ruf.

Ein Problem zu haben, ist nicht schön, aber normal. Viele Probleme hingegen können sich zur Katastrophe ausweiten. Der Unterschied besteht darin, dass ein Problem noch gelöst werden kann, eine Katastrophe hingegen nicht mehr. Die Krise steht zwischen dem Problem und der Katastrophe. Ein Problem lässt sich unter Umständen aussitzen, Helmut Kohl und Angela Merkel waren in der Politik Meister und Meisterin in dieser Kunst. Eine Krise lässt sich nicht ignorieren, ohne ihr zu erliegen. Es kommt dann zur Katastrophe. Der Philosoph Jürgen Habermas schreibt: „Mit Krisen verbinden wir die Vorstellung einer objektiven Gewalt, die einem Subjekt ein Stück Souveränität entzieht, die ihm normalerweise zusteht.“ Das macht Krisen gefährlich.

 

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