DFB-Pokal Duell der Final-Spezialisten: Bosz will nach Berlin

In den vergangenen vier Pokal-Endspielen war dreimal entweder Frankfurt oder Leverkusen dabei. Am Dienstag treffen die beiden im Nachholspiel der 2. Runde aufeinander. Und schielen schon wieder ein wenig nach Berlin.
Leverkusen - Es ist ein Duell der Pokal-Spezialisten: Wenn Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt an diesem Dienstag (20.45 Uhr/Sky) im Nachsitzen den vorletzten Achtelfinalisten im DFB-Pokal ermitteln, haben beide schon den Traum von Berlin im Hinterkopf.
Denn beide Teams wissen aus jüngerer Vergangenheit, wie es sich anfühlt, ein Endspiel im DFB-Pokal zu spielen. Die Hessen erreichten es 2017 und gewannen es 2018, die Rheinländer standen im vergangenen Juli im Finale.
Die Niederlage (2:4) dort ärgerte Trainer Peter Bosz mächtig, obwohl sein Team dem FC Bayern München unterlag. Doch der Ehrgeiz, diesmal den fehlenden Schritt zu gehen, ist groß beim Niederländer. "Wir haben gesehen, was es mit der Mannschaft macht, wenn man ein Finale spielt", sagte Bosz. Und dann ergänzte der 57-Jährige lachend: "Aber wenn man ein Finale spielt, will man es auch gewinnen. Also lass uns sagen: Diesmal wollen wir es auch gewinnen."
Auch sein Kollege Adi Hütter sieht "einen Wettbewerb, der den Frankfurtern liegt" und erklärte: "Natürlich sind Titel zu holen, etwas Besonderes. Und im Pokal ist es einfacher." Mit der Eintracht stand der 2018 gekommene Hütter noch nicht im Endspiel. Im Vorjahr verlor er im Halbfinale knapp bei den Bayern, aber in Österreich holte er als Spieler und Trainer schon mal den Pokal.
Kurios ist, dass der nächste Gegner des Gewinners schon feststeht. Und es ist mit Rot-Weiss Essen zwar ein Favoritenschreck, aber auch der größte Außenseiter im Wettbewerb. Der Weg ins Viertelfinale scheint geebnet. Doch mit Essen hat sich offiziell noch niemand beschäftigt. "Ganz ehrlich, ich habe erst vor zwei Tagen mitbekommen, wer unser nächster Gegner wäre", beteuerte Bosz: "Aber es macht auch keinen Sinn, daran zu denken, wenn man gegen Frankfurt nicht weiterkommt. Und wir brauchen alle Energie für dieses Spiel."
Der gegenseitige Respekt ist jedenfalls groß. Bei Bayer, das wegen einer Überbelastungsreaktion erneut auf Ausnahmetalent Florian Wirtz (17) verzichten muss, sitzt der Frust der 1:2-Niederlage in der Liga zehn Tage vor dem erneuten Duell noch tief. "Frankfurt ist ein sehr guter Gegner. Das können vor allem wir sagen, weil wir da zurecht verloren haben", sagte Bosz: "Aber so wie dort spielt man hoffentlich nur einmal im Jahr, denn das war nicht gut. Am Dienstag haben wir die Chance, es besser zu machen."
Die Eintracht hat entsprechend Selbstbewusstsein, ist aber dennoch vorsichtig. "Leverkusen ist ein schwieriges Los", sagte Hütter: "Und sie wissen, dass sie nach drei Spielen ohne Sieg unter Zugzwang sind." Der Eintracht fehlt immer noch Filip Kostic, der nach seiner Roten Karte vor fast einem Jahr im Viertelfinale gegen Bremen für vier Pokal-Spiele gesperrt wurde. "Es ist schon sehr heftig, wenn man denkt, wie lange das schlussendlich dauern kann", sagte Hütter. Auch gegen Essen wäre der Serbe noch gesperrt. Danach - und vor allem in einem möglichen Finale - wäre er wieder dabei.
© dpa-infocom, dpa:210111-99-981108/6
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