Holstein Kiel hat erstmals in seiner Vereinsgeschichte das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht und gleichzeitig das Pokal-Märchen von Rot-Weiss Essen beendet. Das hatte der Bayern-Schreck auch einem unberechtigten Elfer zu verdanken.

Essen  - Bayern-Schreck Holstein Kiel hat auch dank eines unberechtigten Elfmeters das Pokal-Märchen von Rot-Weiss Essen beendet und erstmals in seiner Vereinsgeschichte das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. Der Fußball-Zweitligist hatte in der 2. Runde den FC Bayern München ausgeschaltet und gewann am Mittwoch mit 3:0 (2:0) gegen die Essener. Im zweiten Viertelfinalversuch nach 2012 klappte es mit dem Einzug in die Vorschlussrunde.

 

Die Kieler trafen gegen den forschen Außenseiter vorentscheidend mit einem Doppelschlag innerhalb von 113 Sekunden durch Alexander Mühling (26./Foulelfmeter) und Janni Serra (28.). Allerdings war der Elfmeter–Pfiff zum 0:1 eine klare Fehlentscheidung.

„Für mich ist das ein Riesen-Skandal“, schimpfte Essens Vorstandschef Marcus Uhlig schon zur Pause bei Sky: „Da fragt man sich schon, ob da alle geschlafen haben. Und ich bin sicher. Wenn es den Elfer nicht gibt, fällt auch das 0:2 nicht.“ Für das dritte Tor sorgte Joshua Mees in der 90. Minute.

Plakat der Essener Fans im Stadion

Essen, 1953 erster Pokalsieger nach dem Zweiten Weltkrieg und 1994 Finalist, verpasste es, trotz guter Leistung als zweiter Viertligist nach dem 1. FC Saarbrücken im Vorjahr ins Halbfinale einzuziehen und kann sich nun auf den Aufstiegs–Kampf konzentrieren. Aktuell ist RWE mit drei Punkten Rückstand und einer weniger ausgetragenen Partie Zweiter der Regionalliga West hinter der U23 von Borussia Dortmund.

Die Essener Fans hatten im Stadion ein Plakat platziert mit der Aufschrift „Macht unsere Träume wahr – Aufstieg. Berlin. Europa – RWE ist wieder da“. Ihr Team schien fest gewillt, das umzusetzen. Nach zehn Minuten waren 4:0 Eckbälle für den Außenseiter notiert. Die Kieler, der Nachtruhe um 3.30 Uhr von Raketen und Feuerwerkskörpern vor dem Mannschafts-Hotel gestört wurde, fanden dann besser ins Spiel. Sie brauchten aber das Elfmeter-Geschenk zur Führung, und legten dann eiskalt nach. Nach dem 0:2 gab es hinter dem RWE-Tor ein minutenlanges Feuerwerk.

Nach der Pause versuchte der Viertligist nochmal alles, doch Kiel schaukelte das Ergebnis routiniert nach Hause und erhöhte noch unmittelbar vor dem Ende.