Harnik (2), Ibisevic, Torun und Okazaki sorgen für Stuttgarter Tore gegen Falkensee-Finkenkrug.

Potsdam - Die Gegenwehr des wackeren Fußball-Zwergs dauerte nur eine halbe Stunde. Dann war es Vedad Ibisevic vorbehalten, den Bann zu brechen und seinen haushoch favorisierten VfB Stuttgart beim Sechstligisten SV Falkensee-Finkenkrug auf die Siegerstraße zu bringen. Das ungleiche Duell endete mit einem ungefährdeten 5:0 (2:0) der Schwaben. Damit überstand der VfB zum 17. Mal in Serie die erste Runde des DFB-Pokals.

 

Bei hochsommerlichen Temperaturen über 30 Grad ging der brandenburgische Landespokalsieger im benachbarten Potsdam ehrgeizig in die Partie. Der SV Falkensee-Finkenkrug lieferte dem Bundesligisten eine mutige Abwehrschlacht, die viele der 7250 Zuschauer schon von einer Überraschung träumen ließ. Trotz drückender Überlegenheit spielten sich die Stuttgarter in ihrem 167. DFB-Pokalspiel in der ersten halben Stunde kaum große Möglichkeiten heraus.

Zwei Abstauber durch Ibisevic und Harnik

Dann war es ausgerechnet der beste Mann der Falkenseer, Torhüter Stefan Demuth, der einen Kopfball von Georg Niedermeier nach vorn prallen ließ. Torjäger Ibisevic nahm die Einladung dankend an und verwandelte trocken. Ganz ähnlich die Situation vor dem vorentscheidenden 2:0: Ibisevic köpft, Demuth wehrt wieder nach vorn ab und Martin Harnik vollendet unbedrängt.

Der Underdog stemmte sich weiter gegen die drohende hohe Niederlage, doch vor allem in der Offensive fehlte dem Team des ehemaligen HSV- und Hertha-Profis Frank Rohde an Entlastung. So geriet die Deckung immer mehr unter Druck. Dem Harnik-Kopfball zum 3:0 (54.) ging ein schöner Flügellauf von Neuzugang Tim Hoogland voraus. Nachdem sich die Gäste anschließend im Auslassen bester Möglichkeiten übertrafen, sorgten die eingewechselten Tunay Torun (79.) und Shinji Okazaki (88.) für den standesgemäßen Endstand.

Vor dem Spiel hatte Rohde, der mit dem BFC Dynamo neumal DDR-Meister war und 42 Auswahlspiele für die DDR bestritt, die Hoffnungen des Sechstligisten auf den Einzug in nächste Runde als „blanke Träumerei“ bezeichnet. Noch nie in der 77-jährigen Geschichte des DFB-Pokals war einem Sechstligisten ein Sieg gegen einen Bundesliga-Vertreter gelungen. Für den Brandenburgligisten war das Match dennoch der Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Mit den 109.677 Euro für das Erreichen der 1. Runde können alle Schulden beglichen werden, die in den Oberliga-Jahren zwischen 2008 und 2010 aufgelaufen waren.