Schmähgesänge, Beschimpfungen, Sieg-Heil-Rufe: Teile der deutschen Anhängerschaft sind im Rahmen des WM-Qualifikationsspiels Tschechien gegen Deutschland in Prag extrem negativ aufgefallen. Nun stehen die Fans in Stuttgart in der Pflicht, kommentiert Markus Merz.

Stuttgart - Deutschland-Fans einfach nur peinlich. Bei der Schande von Prag und dem 2:1-Erfolg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft übertreffen sich einige Chaoten selbst: Nazi-Rufe, Verunglimpfungen während der Nationalhymne und üble Schmähgesänge gegen Timo Werner. Mal wieder. Das muss aufhören. Sofort. Ohne Wenn und Aber.

 

Den Anfang muss Stuttgart machen. Am Montag beim Länderspiel gegen Norwegen kann die Schwabenmetropole mitsamt ihrer Fans zeigen, wofür diese Stadt steht: Weltoffenheit, Leidenschaft für Sport und das Gespür für die richtige Stimmung.

Stuttgart-Fans, zeigt, dass Ihr besser seid!

Die Bilder von der Party nach dem VfB-Aufstieg gingen um die Welt. Wenn tausende Anhänger jedes Jahr zur Karawane Cannstatt zusammenkommen oder Timo Baumgartl in den Armen der Fans weint, ist den Stuttgartern die Anerkennung sicher.

Nur: Ausgerechnet beim letzten Länderspiel in Stuttgart vor dreieinhalb Jahren gegen Chile hagelte es heftige Kritik am Stuttgarter Publikum. Pfiffe gegen die eigene Mannschaft, gegen Mesut Özil bei dessen Auswechslung und gegen Manuel Neuer. Spieler wie Funktionäre waren empört.

Zeit, es besser zu machen. Gerade jetzt.

Millionen TV-Fans werden genau hinsehen und hören. Bei der Aufstellung (mit Timo Werner?). Bei der Nationalhymne. Beim Spiel selbst. Jetzt liegt es an Stuttgart und seinen Fans!