Die Niederlage des TVB Stuttgart bei den Rhein-Neckar Löwen kommt nicht unerwartet, das Pokal-Aus von Frisch Auf Göppingen bei GWD Minden drückt die Stimmung beim Traditionsclub dagegen in den Keller.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Heidelberg/Minden - Das Achtelfinale um den DHB-Pokal war für zwei württembergische Handball-Bundesligisten Endstation: Der TVB Stuttgart unterlag bei den Rhein-Neckar Löwen mit 30:35 (17:18), Frisch Auf Göppingen bei GWD Minden mit 28:31 (13:20).

 

Im Gegensatz zu Frisch Auf konnte der TVB immerhin gegenüber dem 22:34-Bundesliga-Debakel vom vergangenen Sonntag gegen die TSV Hannover-Burgdorf einen klaren Aufwärtstrend verzeichnen. Primoz Prost begann im Tor mit mehreren überragenden Paraden. Die Top-Leistung konnte der Slowene in der zweiten Halbzeit nicht mehr bringen, dennoch hielt das Team von Trainer Roi Sanchez beim Favoriten vor den 750 Zuschauern im SNP Dome in Heidelberg zehn Minuten vor Schluss noch ein 29:29. Kurz danach sah TVB-Rückraumspieler Adam Lönn die Rote Karte und der TVB gab das Spiel noch aus der Hand.

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Löwen-Spielmacher Andy Schmid war mit 10/2 Toren ein wichtiger Faktor für den Sieg der Badener. Für den TVB trafen Patrick Zieker (7), Egon Hanusz und Dominik Weiß (je 5) am besten. „Der Sieg für die Löwen ist verdient. Unsere Niederlage ist aber zu hoch ausgefallen. Wir waren bis auf die letzten Minuten auf Augenhöhe, das macht uns Mut. Wir haben nach dem schwachen Spiel gegen Hannover etwas für unser Image getan“, sagte Sanchez mit Blick auf das wichtige Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr/Porsche-Arena) gegen den TBV Lemgo Lippe.

Frisch Auf vor der Pause ohne Wille

Frisch Auf zeigte in Minden dagegen eine völlig desolate erste Halbzeit, wirkte schläfrig und bekam in der Abwehr keinerlei Zugriff. Lediglich in der Phase, als der starke GWD-Keeper Malte Semisch wegen eines Kopftreffers von Marcel Schiller draußen war und von Carsten Lichtlein vertreten werden musste, kam Göppingen auf 24:26 (43.) heran. Danach bot sich mehrmals die Chance, auf ein Tor heranzukommen, doch leichtfertig und unkonzentriert wurden die Möglichkeiten vergeben. Vor allem Linkshänder Jon Lindenchrone Andersen versagten in dieser Phase völlig die Nerven. Beste Frisch-Auf-Werfer waren Schiller (7) und Sebastian Heymann (6), für GWD traf der Ex-Göppinger Tomas Urban (11/5) am besten. „Wir haben heute die erste Halbzeit komplett verschlafen. Wir haben da schon 20 Gegentreffer bekommen, das ist natürlich viel zu viel. In der zweiten Halbzeit sind wir viel besser aufgetreten und haben vor allem eine bessere Abwehr gestellt. Nach zwölf Spielminuten hatten wir bereits fünf Treffer aufgeholt“, sagte Trainer Hartmut Mayerhoffer. „Am Ende war es dennoch ein verdienter Sieg von GWD Minden.“

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Durch das ärgerliche Aus beim Bundesliga-Schlusslicht hat Frisch Auf die große Chance verspielt, mit einem weiteren Sieg ins lukrative Final Four einzuziehen. Diese Pokal-Niederlage lässt sich nicht mehr wettmachen, was im Umfeld schwer auf die Stimmung drückt. Dennoch hat das Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer in den ausstehenden drei Punktspielen 2021 einiges gutzumachen, zumal es schon am vergangenen Sonntag nach einer ähnlich schwachen Vorstellung in der Bundesliga ein 26:34 beim TBV Lemgo Lippe setzte. Die erste Möglichkeit bietet sich an diesem Sonntag (14 Uhr/EWS-Arena) gegen die Füchse Berlin.

Die Auslosung fürs Viertelfinale (5./6. Februar) findet an diesem Freitag (11 Uhr) statt.