In Gedanken an die bunten und aufwendigen Feierlichkeiten, die am mexikanischen Dia de los Muertos stattfinden, bringt der Spielzeug-Hersteller Mattel nun eine eigene Toten-Barbie auf den Markt. Doch nicht jedem gefällt die kulturelle Aneignung.

Volontäre: Chiara Sterk (chi)

Mexiko-Stadt - Ihr Gesicht ist kunstvoll bemalt, die Haare sind zu einer aufwendigen Frisur geflochten, auf ihrem Kopf thront eine Krone aus bunten Blumen und sie trägt ein schwarzes Kleid mit bunt aufgestickten Blumen und Schmetterlingen.

 

Anlässlich der mexikanischen Totentags-Feierlichkeiten bringt Mattel eine neue „Toten“-Barbie auf den Markt. Die neue Barbie erinnert an die jahrtausendealten „Dia de los Muertos“-Feiern und soll 75 Dollar, umgerechnet rund 68 Euro, kosten.

Brauchtum oder kapitalistischer Missbrauch?

Doch es hagelt auch Kritik: Wie die New York Times berichtet, kritisiert José Higuera López vom Lehman College, dass man vorsichtig mit mexikanischen Traditionen sein sollte, um die Kultur nicht zu parodieren. Auch andere Stimmen sprechen von kultrueller Aneignung und einem wilden Mix aus US-Halloween und der mexikanischen Tradition.

Der „Dia de los Muertos“ ist einer der wichtigsten Feiertage in Mexiko und wird reichlich zelebriert. Gefeiert wird vom 31. Oktober, dem Vorabend von Allerheiligen, bis zu Allerseelen am 2. November. Je nach Region unterscheiden sich die Feierlichkeiten. 2003 wurden sie zum Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit erklärt.

Nach altmexikanischem Glauben verlassen die Toten einmal im Jahr das Jenseits und besuchen die Erde – und zwar immer zur Erntezeit. Das Wiedersehen wird mit Musik, Tanz und Essen gefeiert. Die Wohnungen, Häuser und Friedhöfe werden prachtvoll mit Blumen, Kerzen und bunten Todessymbolen dekoriert. Blumenstraßen sollen den Verstorbenen den Weg vom Friedhof zu den Häusern leiten und Laternen an den Häusereingängen werden aufgehängt, damit die Toten zu den Festen finden.