Wer nach den Feiertagen einige angefutterte Kilos wieder loswerden will, sollte von Schlankheitsmitteln nicht zu viel erwarten. Besonders im Internet angebotene Schlankheitsmittel können die Gesundheit schwer schädigen.

Berlin - Einige Schlankheitsmittel versprächen bei einer Diät oft „wahre Wunder, helfen aber meist nur wenig“, erklärte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Dienstag in Berlin. Im schlimmsten Fall könnten sie sogar illegale Substanzen enthalten und tödliche Folgen haben.

 

Schädiche Stoffe in hohen Dosierungen

Besonders im Internet angebotene Schlankheitsmittel können die Gesundheit nach Angaben des Bundesamts schwer schädigen. Einige Geschäftemacher setzen ihren Mitteln demnach illegale Substanzen zu, um sie wirksamer zu machen. Solche Produkte würden hauptsächlich im Internet vertrieben und häufig als zu „hundert Prozent natürlich“ oder „rein pflanzlich“ angepriesen. Tatsächlich enthielten sie aber nicht deklarierte, pharmakologisch wirkende Stoffe in hohen Dosierungen. Nach Einnahme solcher Mittel gab es demnach schon mehrere Todesfälle.

Seit 2013 durchsucht eine Zentralstelle beim BVL das Netz im Auftrag der Bundesländer gezielt nach Produkten, die die Gesundheit gefährden und in Deutschland nicht verkehrsfähig sind. Ein Beispiel ist der synthetische Wirkstoff Sibutramin. Sibutramin, das als Appetitzügler zur Reduktion von starkem Übergewicht in Arzneimitteln verwendet worden war, wurde 2010 aufgrund seiner massiven Nebenwirkungen als Arzneimittelwirkstoff in der EU verboten.

Skepsis bei schnellen Erfolgsversprechen

Dennoch wurden immer wieder Lebensmittel gefunden, die Sibutramin enthielten. Schlankheitsmittel werden oft als Tabletten, Kapseln oder in Pulverform als sogenannte Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt angeboten. Anders als Arzneimittel sind Nahrungsergänzungsmittel jedoch nur dazu bestimmt, dem Körper zusätzlich Vitamine, Mineralstoffe und andere Stoffe zuzuführen, die die normale Ernährung ergänzen. Das BVL rät Verbrauchern daher zu Skepsis bei schnellen und unrealistischen Erfolgsversprechen. Auch bei Produkten, die exklusiv im Internet vertrieben werden, sei Vorsicht geboten. Erfahrungsberichte und Empfehlungen in Diskussionsforen entpuppten sich häufig als getarnte Werbung.

Wer ein wirksames Präparat wünsche, müsse auf gut wirksame Arzneimittel zurückgreifen. Anders als bei Arzneimitteln durchlaufen Nahrungsergänzungsmittel kein behördliches Zulassungsverfahren, in dem die gesundheitliche Unbedenklichkeit vorab nachgewiesen werden muss.