Am 9. November 1918 wurde Wilhelm II. aus seinem Stuttgarter Zuhause, dem Wilhelmspalais, vertrieben. Seinen Lebensabend verbrachte er im Exil in Bebenhausen. Warum ist der König bis heute so beliebt?

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart/Tübingen - Die Abende im Königsexil im Tübinger Stadtteil Bebenhausen gestaltete das Herrscherpaar spielend: König Wilhelm II. und Königin Charlotte, die nach der unfreiwilligen Abdankung auf Herzogengröße geschrumpft worden waren, hatten ein Faible für Brettspiele. Wilhelm verbrachte seine Zeit außerdem gerne singend – oder mit Flippern. In der vorelektrischen Zeit hieß der Flipper „Billard Japonais“, japanisches Billard, und funktionierte nach demselben Prinzip wie die Spielautomaten heute. Der König nannte im Exil ein besonders schönes Exemplar sein Eigen, heute ist es im Jagdschloss zu besichtigen. Spielerisch ging man dort auch mit den Errungenschaften der Elektrifizierung um: An der Ecke des Gangs, der die Privatgemächer des letzten Königspaars von Württemberg miteinander verbindet, steht eine imposante Eule. Auf Knopfdruck kann man die Augen des Uhus zum Leuchten bringen.