Matthias Hohnecker Foto: StZ
Der beste Freund war einer dieser Typen, die auf die Frage nach dem Lieblingsschulfach schon Ende der Siebziger mit „Handschuhfach“ antworteten. Sein Lieblingsessen: Bandsalat, natürlich. Aber der beste Freund war nicht nur pumperllustig, er hatte auch einen dieser legendären Kassettenrekorder von ITT mit orangefarbener Aufnahmetaste. Die Aufnahmetaste funktionierte tadellos, die Vor- und Rückspultasten nicht. Wie also spulen? Händisch, mit dem Bleistift! Damit konnte man die Tapes (wir sagten nicht Kassetten, wir sagten Tapes, während wir uns über Tiefenaussteuerbarkeiten und Sättigungsmagnetisierung austauschten) auch super vorspannen. Sie rissen dann nicht so leicht.

Aber es durfte nicht irgendein Bleistift sein. Rund funktionierte nicht, sechseckig musste er schon sein. Am besten ein teurer, weil man ja auch teure Kassetten von TDK und Maxell benutzte. Metall, Typ IV, und so. Andere spulten mit Kulis oder Stabilos. Aber die anderen hörten auch „TKKG“ und „Fünf Freunde“. Wir hörten Joy Division, Killing Joke, Wall of Voodoo. Kein Stabiloplastikzeugs, Bleistiftmusik.