Sie sind Tröster, Filmhelden, Wappentiere, zieren Bücher und Geschirr und werben für Kondensmilch und Süßigkeiten: Die Ausstellung „Die Bären sind los“ in Remshalden feiert den Teddy und seine Artgenossen.
Der größte von allen misst 2,50 Meter und hat ein stattliches Gewicht. Deshalb hatten Christel Fezer vom Heimatverein Buoch und ihre Helfer ihre liebe Mühe, den dunkelbraunen Bären durch die Tür des Museums im Hirsch zu bugsieren. Dort steht er nun schräg gegenüber der Eingangstür, hoch aufgerichtet auf den Hinterbeinen, das Maul weit geöffnet. Freundliche Kuschelbären sehen anders aus.
Aber auch die gibt es in der neuen Sonderausstellung „Die Bären sind los“ in Buoch (Rems-Murr-Kreis) zu sehen - und zwar in Hülle und Fülle und in verschiedensten Farben und Designs – manche sogar selbst gestrickt. Anders als das lebensgroße Exemplar der Firma Steiff am Eingang lassen sich die übrigen Exponate problemlos knuddeln, unter den Arm klemmen und herumtragen, einige passen sogar in eine Handtasche.
Manche tragen ihr Fell kurz, manche haben eine Wuschelfrisur. Viele sehen aus wie neu, andere sind offensichtlich mit ihren Besitzern durch dick und dünn gegangen. „Den hier hat meine Tochter als Kopfkissen verwendet“, sagt Christel Fezer und deutet auf ein plattgelegenes Exemplar mit braunem Langhaarpelz.
Es gibt blonde und karamellfarbene, dunkelbraune und karierte Exemplare, Teddys mit Schleife um den Hals, Bären im Golfer-Look, im Luis-Trenker-Pulli oder in Puppenkleidern. Den Bären im Frack mit schwarzer Fliege, weißem Hemd und gleichfarbigem Einstecktuch hat sich Christel Fezer für die Ausstellung aus London mitbringen lassen. Der schnieke Bär im Dandy-Look ist der Jahres-Bär 2025 des englischen Nobelkaufhauses Harrods und erfreut nicht nur Kinder.
Sammler-Bären für Fans von Elton John und den Rolling Stones
„Es gibt Sammler-Clubs“, erzählt Christel Fezer über die clevere Geschäftsidee der Produzenten, die Fans mit immer neuen Sondermodellen zu ködern. Für musikaffine Teddy-Liebhaber gibt es in Buoch zum Beispiel Bären im Rolling-Stones- und im Beatles-Look sowie einen rosa gekleideten Elton-John-Bären mit pinkfarbener Brille, passend zum Cover des Albums „Goodbye Yellow Brick Road“.
Der Blick in die Vitrinen zeigt, dass der Teddybär eine weltweite Fangemeinde hat und Hersteller rund um den Globus inspiriert. Der Name Steiff fällt wohl den meisten als erstes ein – kein Wunder, verkündet doch die Firma aus dem Ländle selbstbewusst: „Wir sind die Erfinder des Teddybären.“ Wie der Bär zu seinem Namen kam, darüber gibt es unterschiedliche Anekdoten, auch diese erfahren die Besucher und können sich die Version aussuchen, die ihnen besser gefällt.
Blonder Zebra-Bär mit Hundeblick
Kuscheltiere sind das eine – der Bär füllt aber auch Bilderbücher und spielt in Filmen die Hauptrolle, beispielsweise in „Paddington Bear“, „Winnie the Pooh“ oder „Das Dschungelbuch“. Er wirbt für Kondensmilch, Seifenblasen und Süßwaren, ziert Socken und Puzzles, Keksdosen, Schlüsselanhänger und Geschirr, fungiert als Wappentier und begehrte Auszeichnung.
Fragt man Christel Fezer nach ihrem Lieblingsstück, dann zeigt sie auf ein semmelblondes Exemplar der schwedischen Firma Zebra. Der Teddy hat ein freundliches Gesicht und beherrscht das, was man gemeinhin als Hundeblick bezeichnet, aus dem Effeff. Kein Wunder, schließlich haben Bär und Hund gemeinsame Vorfahren.
Aber Obacht: Nicht jeder, der den Bären im Namen trägt, ist tatsächlich einer. Solch einen Pseudobär hat Christel Fezer auch in die Ausstellung geschmuggelt: den Koalabären. Der sieht putzig-bärig aus, gehört aber wie das Känguru zur Familie der Beuteltiere.
Die neue Sonderausstellung „Die Bären sind los“ ist bis 14. September im Museum im Hirsch in Remshalden-Buoch, Eduard-Hiller-Straße 6, zu sehen. Geöffnet ist samstags von 14 bis 16 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.