Wer seit 40 Jahren vor dem Bildschirm hockt und Videospiele daddelt, kann jetzt in Nostalgie schwelgen: Zum Nationaltag der Videospiele sind hier die angeblich besten Videospiele aller Zeiten – von Pong bis World of Warcraft.

Stuttgart - Unter Videospielern „höheren Alters“, also allen über 30, ist es ein hübsches Ritual, sich regelmäßig zu freuen, wenn ein Computerspiel aus Kindheitstagen plötzlich als spielbare Version im Internet auftaucht. Der Nostalgieschub dauert ungefähr 15 Minuten, dann klickt man meistens das Browserfenster zu und schämt sich ein bisschen für das, was einen vor 20 Jahren noch stundenlang an den Bildschirm fesselte.

 

Für alle, die noch Klötzchengrafik und Piepsmusik kennen, hat das Online-Nachrichtenmagazin Time.com ein ganz besonderes Schmankerl: Die Nerds und Techs der Redaktion haben sich zusammengesetzt und die ihrer Meinung nach 50 besten Videospiele aller Zeiten aufgelistet. Leiten lassen haben sich die Redakteure vor allem von der Frage, wie innovativ ein Spiel in seiner jeweiligen Zeit gewesen ist. Anders geht es ja auch nicht, denn der technische Fortschritt ist so dramatisch, dass die meisten Spiele, die vor zehn oder zwanzig Jahren erschienen sind, heute hoffnungslos veraltet wirken und es meist auch sind.

Ein bisweilen Sucht erzeugender Sog

Andererseits: Das gilt für die meisten Videospiele, aber längst nicht für alle. Tatsächlich funktionieren manche der elektronischen Spiele auch heute noch, und zwar meistens dann, wenn sie mit einem speziellen Spielprinzip an den Spiel- und Sammeltrieb der Gamer appellieren oder eine gute Geschichte erzählen. Der bisweilen Sucht erzeugende Sog, doch noch einen Level zu schaffen oder das Ende einer Geschichte zu erleben, hat wohl vor allem Spiele wie Pac-Man (für dessen zahllose Varianten in der Videospielgeschichte im Ranking unter den Top Ten „Ms. Pac-Man“ auftaucht) und Super Mario oder eben Tetris ganz nach vorne gebracht.

Mit dabei sind aber auch „jüngere“ Klassiker des Genres, etwa Minecraft oder das seit Jahren dominierende Massen-Online-Rollenspiel World of Warcraft. Fehlen dürfen auch nicht Games, die seinerzeit auf dem Index standen, wie etwa der Ego-Shooter Doom, der in Deutschland seit seinem Erscheinen 1993 in Deutschland sage und schreibe 17 Jahre indiziert war und seit 2011 wieder öffentlich verkauft werden darf. Das damals als jugendgefährdend eingestufte Spiel hat heute eher die Anmutung einer Tom & Jerry-Folge.

Deutsche Klassiker fehlen

Weil Time.com der übrig gebliebene Online-Ableger des einstigen, uramerikanischen Nachrichtenmagazins Time ist, fehlen in der Liste aus deutscher Sicht ein paar Spiele. Legendär ist zum Beispiel hierzulande die Siedler-Reihe, in denen die Spieler eine kleine Gruppe putziger Wuselmenschen diverse Landschaften erfolgreich besiedeln lassen. Und das jegliches Spiel zum Thema Fußball fehlt, sei es als Mannschaftsspiel oder als Manager eines Bundesligavereins, ist aus amerikanischer Sicht verständlich, aus deutscher Perspektive aber selbstverständlich unmöglich.

Unbestritten dürfte indes Tetris als Spitzenreiter der Rangliste sein. Kaum ein Spiel dürfte es mit seinem einzigartigen Spielprinzip über so viele Jahrzehnte auf nahezu alle spielefähigen Plattformen geschafft haben, angefangen von den Nintendo-Spielgeräten über die Arcade-Automaten in den Spielhallen bis hin zu den modernen Smartphones – die Klötzchenstapellei ist einfach unverwüstlich.