Die deutsche Regierung überlegt, ob sie zur Entlastung Frankreichs mehr Soldaten nach Mali schickt. Der Terroranschlag in Bamako erhöht die Gefahren für die Bundeswehr, kommentiert Rainer Pörtner.

Politik/Baden-Württemberg: Rainer Pörtner (pö)

Stuttgart - Militärs und Sicherheitsexperten haben sich angewöhnt, von einem „Ring of Fire“ zu sprechen: um Europa spannt sich ein Krisenbogen mit zerfallenden Staaten, Bürgerkriegen und marodierenden Terrorbanden. Er zieht sich von der Ost-Ukraine über Afghanistan und Syrien bis nach Mali. Der Anschlag auf das Hotel in Bamako ist ein weiterer grausiger Beleg, dass zurzeit fast der gesamte Bogen in Flammen steht – und jeder größere Gewaltakt in diesen Ländern uns in Mitteleuropa unmittelbar berührt.

 

Die Franzosen als ehemalige Kolonialmacht und aktuelle Schutzmacht Malis sind nur eine Woche nach dem 13. November erneut Ziel einer Terrorattacke. Aber auch die Deutschen sind direkt herausgefordert. Gerade erst hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen verkündet, sie denke über eine Verstärkung der deutschen Truppen in Mali nach – um so das französische Militär für den Kampf gegen den IS zu entlasten. Diese politische Willensbekundung war richtig, die Solidaritätszusagen an Frankreich dürfen nicht nur hohles Gerede sein. Aber die Risiken für die deutschen Soldaten, die nach Mali gehen, sind noch einmal gestiegen. Bisher sind im Wesentlichen Ausbilder und Logistiker vor Ort. Nun wird zu überlegen sein, ob sie mit einer starken Komponente von Kampftruppen unterstützt werden müssen.