Die Causa „Blitzkrieg“ Vermeidbarer Imagekratzer für den VfB Stuttgart
Der VfB Stuttgart leistet sich bei seiner neuen US-Kooperation eine Nachlässigkeit, reagiert dann aber schnell und richtig, meint unser Redakteur Jochen Klingovsky.
Der VfB Stuttgart leistet sich bei seiner neuen US-Kooperation eine Nachlässigkeit, reagiert dann aber schnell und richtig, meint unser Redakteur Jochen Klingovsky.
Wenn die Angelegenheit nicht so ernst und sensibel wäre, man könnte sich an dieser Stelle darüber auslassen, mit welchen völlig unerwarteten Themen sich ein Fußball-Bundesligist hin und wieder auseinandersetzen muss. Doch es bleibt dem VfB nichts anderes übrig, als genau dies zu tun.
Der Umgang mit dem Begriff „Blitzkrieg“ mag in den USA ein völlig anderer sein als in Deutschland. Und trotzdem, das ist klar, darf und kann ein Verein wie der VfB nicht akzeptieren, wenn sein Kooperationspartner in New Jersey einer seiner Jugendmannschaften den Rufnamen „Blitzkrieg“ gibt. Dies verbietet sich nicht nur mit Blick auf die Strategie von Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg, sondern natürlich auch wegen des aktuellen Angriffes von Russland auf die Ukraine. Es ist zwar schlecht und sicherlich zu hinterfragen, warum der VfB erst nach Veröffentlichungen auf Twitter von dieser unsäglichen Team-Bezeichnung erfahren hat. Doch der Club wurde dann – nach dem vermeidbaren Imagekratzer – wenigstens umgehend tätig.
Forderungen, der VfB müsste die Kooperation mit den German American Kickers sofort beenden, gehen allerdings zu weit. Der Verein in Trenton hat klargestellt, sich nicht bewusst gewesen zu sein, wie sensibel die Thematik in Deutschland ist. Und er hat zugesagt, den Namen zu ändern. Künftig wird das Team, in Anlehnung an das VfB-Maskottchen Fritzle, wohl „Crocodiles“ heißen. Womit eine ernste Angelegenheit doch noch ein originelles Ende finden würde.