Für Nobelmarken ist ein Platz auf den Pariser Champs-Élysées ein Muss. Daneben bieten Händler dort erfolgreich Fast Food, Nippes und Billigklamotten an, und die Franzosen feiern laut und fröhlich auf ihrer Prachtstraße. Doch nun soll sie exklusiver werden.

Paris - Das passt nicht. Wuchtig, klotzig wirkt der Arc de Triomphe, wenn man vor ihm steht, zu ihm aufblickt. Heldenarchitektur eben, die von Napoleons siegreichen Schlachten kündet. Doch beim Betreten des Bogens ist die ganze kolossale Herrlichkeit dahin. Die Gebrüder Grimm scheinen dem Bauherrn hier zur Hand gegangen zu sein. Eine dornröschentaugliche Wendeltreppe windet sich den 50 Meter hohen Nordostpfeiler des Triumphbogens zur Aussichtsterrasse hinauf. So schmal sind die Stufen, dass eben noch Arm in Arm flanierende Paare zum Gänsemarsch übergehen. Oder passt es am Ende doch? Der Triumphbogen steht schließlich nicht irgendwo in Paris, sondern am Ende der Champs-Élysées. Und für diese quirlige Prachtstraße gilt: Sie führt zusammen, was nicht zusammenpasst. Auf der von Platanen gesäumten achtspurigen Allee gedeiht einfach alles. Das heißt, es gedeiht nicht nur. Es sprießt, wuchert, schießt ins Kraut, ufert aus. Ob Volksfest, Staatsakt, Fußballorgie oder Konsumrausch – Übermaß ist die Norm.