Mit dem Attentat auf Rudi Dutschke vor 50 Jahren schlug der Protest in Randale um – später in Terror. Die Instrumentalisierung der Gewalt zum Zwecke der Politik ist eine Erblast der Pioniere von 1968.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Er hatte eine böse Ahnung. Rudi Dutschke konnte sich seines Lebens nicht mehr sicher sein. „Es kann natürlich irgendein Neurotiker oder Wahnsinniger mal ’ne Kurzschlusshandlung durchführen“, sagte er am Vormittag des 11. April 1968 einem Reporter des Senders Freies Berlin. Stunden später lag er in seinem Blut, niedergeschossen von einem Mann, den man für neurotisch oder wahnsinnig halten kann. Mit diesen Schüssen explodierte die Gewalt in jenem Jahr des Aufruhrs.