Erleichterung in Berlin, Aufatmen von Rom bis Madrid: Das nach zähen Verhandlungen beschlossene größte Finanzpaket in der Geschichte der EU stößt auf ein überwiegend positives Echo – und lässt viel Interpretationsspielraum.

Brüssel - Mit einer surrealen Szene geht einer der längsten und gleichzeitig aus Beobachterperspektive unwirklichsten Gipfel in der Geschichte der EU zu Ende: Am Dienstagmorgen um kurz vor sechs Uhr knipst Ratspräsident Charles Michel in einem leeren Pressesaal sein strahlendes Lächeln an und erklärt: „Wir haben es geschafft. Europa ist stark. Europa ist vereint.“ Aus ihren heimischen Büros werden Journalisten unterschiedlicher Nationalitäten zugeschaltet, die sich in völlig übernächtigter Verfassung einen Überblick über die Ergebnisse zu verschaffen versuchen. So sieht der Brüsseler Gipfelzirkus in Coronazeiten aus.