Bezelaere bei Ypern, 13. März 1915: Adolf Mann leidet unter Lagerkoller. Er leide daran, fortwährend mit seinen Kameraden zusammen zu sein, schreibt der junge Soldat nach Stuttgart. Seine Nerven ließen nach.
Allmählich lässt, wie soll ich sagen, mein Elan, diese Zeit mit einem einzigen Riesenansatz von Nerven- und Willenskraft zu überspringen – allmählich lässt er nach. Ich gehe ein wenig schwer in den Schützengraben. Es kommt nicht von irgendwelchen Vorahnungen und dgl., vielmehr von der zunehmenden Unmöglichkeit, fortwährend mit meinen Kameraden zusammen zu sein. Ich habe nicht mehr die Ruhe, alles, was mich reizt, ja auch nur weniges davon, unerwidert zu lassen; ich streite widerlich den ganzen Tag. So ist mir unbehaglich und ich habe heißes Heimweh.
Vorgestern hatten wir einen harten Tag im Unterstand. Von 4 bis fast 7 h bekamen wir ca. 20 – 30 Granaten gegen den Unterstand, glücklicherweise keinen Volltreffer, aber trotzdem 2 Tote und 4 Verwundete. Ich war ruhigen Mutes, obgleich ich spüre, wie die Nerven nachlassen.
Begleitend zur Serie gibt es die Geschichte von Elisabeth und Adolf Mann nun auch als Hörbuch.