Bahnhof im belgischen Gent, 1. Juni 1915: Nach seiner Verletzung kommt Adolf Mann ins Lazarett, anschließend verlässt er mit dem Zug das Frontgebiet. Er soll sich erholen, doch die Albtraumbilder des Kriegs verfolgen ihn.

Stuttgart - Heut morgen ließ mich der Arzt in Bezelaere, Dr. Sturm, rufen und bestimmte mich ins Lazarett, zunächst nach Beghem. Um 2 h fuhr ich mit dem Zug von Bezelaere weg ins Traumland hinein, völliges Traumland, alles was hinter mir lag, schien wie ausradiert, dann plötzlich tauchten in dämmriger Nacht wieder die Leichen toter Engländer vor unserem Graben auf und all das Leben.

 

Was mir heut schon durch die Seele ging, teils das alte unveränderte Gleichmaß an Gedanken, alle süßen Hoffnungen, alle Enttäuschung, Rückkehr zum Frieden, moralische Einwürfe gegen mein Recht heimzukehren, Gedanken über Heldentum etc. etc. Die Sehnsucht ist verzerrt durch die Riesenspannung, in der ich lebe. Ich glaube immer noch an den morgigen Tag. Gut Nacht, mein süßes Lieb.

Begleitend zur Serie gibt es die Geschichte von Elisabeth und Adolf Mann nun auch als Hörbuch.