Das bayerische Transitzentrum Manching/Ingolstadt soll das Modell abgeben für die künftige, massenhafte Unterbringung von Flüchtlingen. Die Sozialarbeiter der Caritas aber zweifeln stark an der Einhaltung der humanitären Standards dort. Ein Ortsbesuch.

Manching - Die Flüchtlinge kommen aus Nigeria, der Ukraine, aus Afghanistan. Und das Erste, das sie sehen, sobald man sie hinter den übermannshohen Zaun gebracht hat, ist eine Patriot-Rakete. Stolz haben die vormaligen Nutzer des Areals das Paradestück deutscher Flugabwehr an eine Hauswand gemalt. „FlaRakGrp 23“ nennen sich die früheren Besitzer auf den Schildern. Das Bundeswehr-Kauderwelsch kapiert zwar keiner der Neuen; Kriegsbilder aber verstehen sie. In einem zweistöckigen, frisch renovierten Kasernengebäude, wo sie nun auf unabsehbare Zeit wohnen und schlafen sollen, rücken ihnen diese Bilder auf den Leib: Ins Treppenhaus ist ein Riesenlaster gepinselt, der eine Raketenstellung aufbaut. „Wird alles noch übermalt“, versichern die Zuständigen von heute.