Ihr Ernährungs-Medley ist legendär, und keiner besang Stuttgarts Stadtbahn­haltestellen schöner als sie. Aber weiß eigentlich noch jemand, dass die Füenf auch Kindermusical können?

Lokales: Tom Hörner (hör)

Stuttgart - Als die Herren der A-capella-Gruppe Die Füenf Mitte Januar ins Naturkundemuseum am Löwentor marschierten, taten sie es nicht, um einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Warum auch? Wenn sich jemand mit der Vergangenheit auskennt, dann die fünf vielstimmigen Männer aus Stuttgart. Die Dinosaurier unter uns erinnern sich: Seit mehr als 20 Jahren gibt es das Vocal-Ensemble. Und vor 15 Jahren brachten die Füenf ein Steinzeit-Musical für Kinder auf die Bühne, Titel „Ein Fest für König Gugubo“. Angespornt wurden die Musiker durch den Erfolg der zuvor erschienenen, preisgekrönten Kinder-Kanon-CD „Was müssen das für Bäume sein“.

 

Der Besuch an einem kalten Januartag im Naturkundemuseum im Stuttgarter Norden war das Warm-up für ein Stück, das die Gruppe länger schon nicht mehr zur Aufführung gebracht hatte. Passend zur vorsintflutlichen Kulisse des Hauses warfen sich Christian Langer (Justice), Jens Heckermann (Pelvis), Patrick Bopp (Memphis), Kai Podack (Little Joe) und Francesco Cagnetta (Dottore Basso) in Schale. Sie schlüpften in Fell-Klamotten, mit denen sie jederzeit auch bei einer Familie-Feuerstein-Parodie eine gute Figur abgegeben hätten.

Für große und riesengroße Kinder

Mit der legendären US-Zeichentrickserie aber hat „Ein Fest für König Gugubo“ nichts am Hut. Im Mittelpunkt des Steinzeit-Musicals „für kleine, große und riesengroße Kinder ab vier Jahren“ steht ein schusseliger König, gespielt von Jens Heckermann, der all seine Freunde zu einem Geburtstagsfest geladen hat. Wilde Stämme, Urzeitwesen, Ungetüme und allerlei Jäger und Sammler machen sich auf den Weg ins Steinfelsental. Fans schwärmen, dass es das einzige Stück sei, in dem die Ohrenschmalzkatapultiermaschine eines Worteerfinders erwähnt werde.

Mitsingen ist erwünscht

„Unser Musical ist natürlich keine aalglatte Disney-Produktion“, sagt Christian Langer. Das Stück sei ein großer Gesangsspaß, der die Handschrift der A-capella-Formation trage. Ein heiteres Höhlenspektakel mit witzigen Songs, das Kindern zeigen soll, was man alles mit der Stimme machen kann. Mitsingen ist bei „Ein Fest für König Gugubo“ nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.

Aus „Smooth Operator“ zu „Schuhsohlenleder“

Christian Langer spielt in dem Kinder-Musical einen Meisterkoch, der dem königlichen Jubilar und dessen Gästen die Sause mit einem superleckeren Schlabbersalat versüßen will. Auf dem kulinarischen Sektor haben Die Füenf bisher vor allem durch ihr Ernährungs-Medley von sich Reden gemacht, in dem Sades Achtzigerjahre-Schmachtfetzen „Smooth Operator“ zu „Schuhsohlenleder“ wird.

Vom Verband Deutscher Musikschulen empfohlen

Während die satirisch-aufgeladenen Nummern ihrer Bühnenprogramme eher etwas für die Ohren von Erwachsenen sind, ist „Ein Fest für König Gugubo“ ein Spaß für die ganze Familie – was die Sache für die Künstler nicht unbedingt einfacher macht. „Es gibt kein anspruchsvolleres und anstrengendes Publikum als Kinder“, sagt Christian Langer. „Aber wenn du dich voll ins Zeug legst und die Kinder so richtig dabei sind, hast du die besten Zuschauer, die du dir wünschen kannst. Diese Energie und diese Freude am Mitmachen gibt dir kein erwachsenes Publikum.“ Offenbar hat das Musical der Füenf auch bei älteren Zuschauern Gehör gefunden: „Ein Fest für König Gugubo“ bekam eine Empfehlung vom Verband Deutscher Musikschulen. Warum die Füenf gerade jetzt mit dem Stück auf die Bühne gehen? „Weil es an der Zeit war, es auch mal dem neuen Nachwuchs vorzuführen“, sagt Christian Langer.

Wiederaufnahme auf der High-Tech-Bühne

Für den Fototermin im Steinzeit-Look mag das Naturkundemuseum eine ideale Adresse gewesen sein, aber für die Aufführungen haben die Füenf eine zeitgemäßere Bühne gefunden: „Ein Fest für König Gugubo“ läuft im Eventcenter Sparda-Welt gleich hinterm Hauptbahnhof. Premiere ist am Mittwoch, 7. März, 19 Uhr. Insgesamt gibt es bis einschließlich Sonntag, 11. März, auf der High-Tech-Bühne mit der großen Videowand sieben Familien-Shows und drei Vorführungen für Schulklassen und Kindergärten.

Karten gibt es bei reservix.de, easyticket.de und c2concerts.de, dort sind auch sämtliche Termine verzeichnet. Erwachsene zahlen 22,90, Kinder 11,45 Euro.