Die schwäbische Gemeinde Gönningen war Mitte des 19. Jahrhunderts als Ort des Samenhandels weltweit bekannt. Von 1200 Händlern ist nur der Betrieb der Familie Fetzer übrig geblieben.

Gönningen - Hartmut Fetzer lässt den Verlaufsschlager seiner Firma durch Finger rieseln. Eine Handvoll dieser Sommerblumenmischung würde reichen, um das Rondell eines Kreisverkehrs erblühen zu lassen. Die Wanne vor Hartmut Fetzer fasst zehn Kilogramm, genug für tausend Kreisverkehre. Die Samen kommen von verschiedenen Züchtern, zusammengestellt hat er sie, der 64-jährige Kreativchef der Samenhandlung. In fünfter Generation führt Hartmut Fetzer den Familienbetrieb, seine beiden Söhne Andreas und Markus werden ihn nun übernehmen. Sie sind die letzten echten Samenhändler des Ortes Gönningen, der einst als „Wiege des Samenhandels“ weltweit bekannt war.