Die griechische Insel Antikythira wirbt um Bewohner Insel sucht Mensch

Der griechischen Insel Antikythira drohen die Bewohner abhanden zu kommen. Jetzt versucht man, gestresste Griechen vom Festland hinüberzulocken – mit interessanten Angeboten.
Athen - Es wird leer auf Antikhytira: im Jahr 2011 hatte die kleine griechische Ägäisinsel 34 Einwohner – so die damalige Volkszählung. Inzwischen sind es nur noch 24. Damit es nicht noch weniger werden, wirbt Bürgermeister Andreas Charchalakis jetzt um neue Bewohner. Die nur 24 Quadratkilometer große Insel liegt zwischen der Südspitze der Halbinsel Peloponnes und Kreta in der Ägäis und teilt das Schicksal vieler abgelegener Inseln: Die Bewohner wandern in die Städte aufs Festland ab. Nach Kythira, der Nachbarinsel, sind es etwa 80 Kilometer – knapp drei Stunden mit der Fähre. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte Antikythira noch fast 350 Einwohner. 1943 wurden sie von den deutschen Besatzern vetrieben. Nach dem griechischen Bürgerkrieg diente Antikythira als Verbannungsort für Kommunisten und solche, die man dafür hielt. Erst 1964 durfte die Zivilbevölkerung wieder zurückkehren. Doch viele kamen nicht mehr.
Gesucht: Landwirte und Bäcker
Bürgermeister Charchalakis hofft jetzt, die Abwanderung stoppen zu können. Gemeinsam mit der orthodoxen Kirche hat er das Förderprogramm organisiert, mit dem neue Bewohner nach Antikythira geholt werden sollen. „Wir suchen vor allem Fischer, Bauleute, Landwirte, Bäcker und andere Handwerker, die hier ihren Lebensunterhalt verdienen wollen“, sagte er griechischen Medien. Das Angebot richtet sich an Familien mit drei und mehr Kindern. Ihnen werden monatlich 500 Euro angeboten. Seit das griechische Fernsehen über die Initiative berichtete, haben sich bereits Dutzende Familien gemeldet. Fünf kommen in die engere Wahl. Damit würde sich die Einwohnerzahl der Insel knapp verdoppeln.
Eine auf Antikhytira geborene Mutter ist mit ihrem sechsjährigen Sohn und zwei Töchtern bereits zurückgekehrt. Die bisher einzigen Kinder auf Antikythira vermissen die Betriebsamkeit ihrer Heimatstadt Piräus offenbar nicht: „Hier gefällt es uns, wir haben mehr Freiheit“, sagte die elfjährige Anastasia einem TV-Reporter. Eigens für die drei Geschwister hat das griechische Erziehungsministerium eine Lehrerin auf die Insel geschickt und die seit 23 Jahren geschlossene Grundschule renoviert und wiedereröffnet. Dort gehen Anastasia, Stamatia und Iakovos jetzt gemeinsam in eine Klasse.
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