Annalena Baerbocks Rückzug vom Anspruch, noch einmal Kanzlerkandidatin zu werden, hilft ihrem Konkurrenten Robert Habeck. Doch es sieht nicht so aus, als ob die Grünen überhaupt einen Kanzlerkandidaten brauchen, meint StZ-Autor Armin Käfer.
Eine Kanzlerkandidatin Baerbock 2.0 wird es nicht geben. Ihr Verzicht klingt wie das Dementi einer in doppeltem Sinne aussichtslosen Ambition. Erstens dümpeln die Umfragewerte der Grünen gerade unter dem ohnehin schon enttäuschenden Wahlergebnis von 2021. Wozu brauchen sie da noch einen Kanzlerkandidaten? Zweitens: Warum sollte die Partei noch einmal mit Annalena Baerbock an der Spitze in eine Wahl ziehen? Sie hat ihre erste Chance vergeigt und als Außenministerin beim grünen Stammpublikum nicht unbedingt an Beliebtheit gewonnen – etwa mit dem Votum für den Export von Kampfjets an Saudi-Arabien oder ihrem Einsatz für eine restriktive Reform des europäischen Asylsystems.