Er holte in Stuttgart den Avantgarde-Hammer raus: Mit der Stadt, für die er Theater machen wollte, konnte der aus Berlin kommende Schauspiel-Intendant Armin Petras nicht viel anfangen. Eine Bilanz seiner fünfjährigen Amtszeit.

Stuttgart - Es gibt Sätze, die wie Kaugummi an den Sohlen ihrer Sprecher kleben. Sie kriegen sie nicht mehr los, aber immer wieder zu hören – und so ein lästiger, nicht aus der Welt zu schaffender, Verwunderung auslösender Spruch entschlüpfte Armin Petras, als er 2013 als Intendant von Berlin nach Stuttgart wechselte. „Stuttgart ist in Deutschland für mich das Fremdeste“, erklärte er damals, aber heute – unser Interview vom vergangenen Freitag – habe sich das geändert. Die Stadt sei ihm nicht mehr fremd, er verstehe jetzt besser, wie die Menschen hier ticken, behauptete Petras, bevor er sich am Samstag mit dem Ensemble vom Publikum verabschiedete: „Hello, goodbye“, die Beatles-Hymne als Motto für die letzte Schauspielhaus-Party.