- Der renovierte Spielplatz an der Blosenbergkirche ist eröffnet. Gestern hat Oberbürgermeister Martin Kaufmann die neuen Spielgeräte offiziell eingeweiht.

 

Im vergangenen Jahr musste dort der alte Holzturm abgebaut werden. Das Holz war vermodert, die Sicherheit der Kinder konnte damit nicht mehr gewährleistet werden. So entschied man sich, den gesamten, in die Jahre gekommenen Spielplatz zu renovieren. Die Gestaltung der neuen Spielgeräte wurde dabei nicht nur dem Bauhof überlassen. Im Vorfeld wurden die Kinder im Quartier nach ihren Wünschen und Spielpräferenzen befragt, insbesondere aus dem Elly-Heuss-Knapp-Kindergarten und von den Tapir-Tagesmüttern. Beide Betreuungen liegen in unmittelbarer Nähe des neuen Spielplatzes.

Das Ergebnis ist eine speziell für Leonberg erstellte Holzkonstruktion aus vier Türmen, die sowohl Platz zum Klettern als auch zum Verstecken bietet. Die Versteckmöglichkeiten seien ein besonderer Wunsch der Kinder gewesen. „Die Kunst lag dann darin, auf dem kleinen Platz möglichst viele Wünsche zu erfüllen“, sagt Undine Thiel, Pressesprecherin der Stadt. So einigte man sich mit der beauftragten Firma auf eine Sonderanfertigung der Holztürme, bei der die Stelzen der Türme mit Holzlatten verkleidet wurden. Zudem bietet das Gerüst viele verschiedene Aufstiege. „Damit ängstlichere Kinder genauso dort spielen können wie Kletterfreaks“, so Undine Thiel weiter.

Weitere Neuerungen sind ein Sandkasten mit kleinem Häuschen für Kleinkinder und eine neue Wippe. Dazu gibt es eine ebenfalls einzigartige Tischvariante des beliebten Spiels „Vier gewinnt“. Die Tischtennisplatte und die Schaukel bleiben vom alten Spielplatz erhalten, wobei eine neue Partnerschaukel eingehängt wurde. Das Gesamtpaket soll Kinder mehrerer Altersstufen überzeugen.

„Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer etwas Besonderes möchte. So auch hier“, sagt Karsten Gandowitz, Einsatzleiter beim Baubetriebshof Leonberg. Das erklärt auch die stolze Summe von 45 000 Euro, die die Stadt für die Renovierung zur Verfügung stellte. „Investieren mussten wir ohnehin. Und einfach nur Schaukel und Rutsche sind für Kinder heute keine Attraktion mehr“, erklärt Karsten Gandowitz die Summe. Und auch Stadtsprecherin Undine Thiel sagt: „Wenn kein Kind hier spielen wollte, hätten wir das Geld aus dem Fenster geschmissen.“

Die Kinder freuen sich jedenfalls über den Spielplatz. Zur Einweihung gab es vom Elly-Heuss-Knapp-Kindergarten sogar ein eigens zu diesem Anlass komponiertes Lied. Mit Gitarrenbegleitung sangen die Kinder: „Bei uns am neuen Spielplatz, da ist’s wunderschön!“ Und auch die Tapir-Kinder zeigten OB Kaufmann ihre Freude mit einem Tüchertanz.

Dieser nahm dann in seiner Eröffnungsrede Bezug auf die aktuelle Diskussion um Spielzeugwaffen beim Pferdemarkt: „Wir müssen wieder mehr Spiel zulassen!“ Daher würde er sich freuen, den ersten Spielplatz in seiner Amtszeit einweihen zu dürfen. Geplant war das bereits für das vergangene Jahr. Doch das schlechte Novemberwetter machte Bauarbeiten unmöglich. „Die gesamte Fläche bestand nur noch aus Matsch“, sagt Gandowitz. Nun sei man froh, den Spielplatz endlich freigeben zu können. Auf wärmeres Wetter wollte man dabei nicht warten. „Die Spielgeräte sind fertig, warum sollten wir die Kinder also nicht drauf spielen lassen?“, sagt er.

Die Kindergartenkinder interessierten sich bei den frischen Temperaturen jedoch erst mal mehr für den warmen Punsch und die Gummibärchen, die zur Feier des Tages verteilt wurden. Doch bei der Stadt ist man sich sicher: Wenn der Schnee geschmolzen ist, wird auf dem neuen Spielplatz getobt, geklettert und sich versteckt werden, was das Zeug hält.