Der Rücktritt von Guido Buchwald, die deprimierende sportliche Situation, die Kritik an Michael Reschke und Wolfgang Dietrich: Beim VfB Stuttgart lodert es an allen Ecken und Enden, kommentiert unser Redakteur.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Es ist mal wieder ein ganz trauriges Bild, welches der VfB Stuttgart zum Jahresbeginn 2019 abgibt. Der Bundesliga-Traditionstanker beginnt erneut scheinbar unaufhaltsam in Richtung zweiter Bundesliga zu steuern – und zwar, weil beinahe überall an Bord inzwischen größere und kleinere Brandherde lodern.

 

Da ist eine Mannschaft bestehend aus vielen schwächelnden Routiniers und teils überforderten Youngstern, die trotz der Punkteteilung gegen Freiburg einen überforderten Eindruck macht. Die Mischung im Team stimmt nicht – und eine Spielidee ist nicht zu erkennen. Da ist der Trainer Markus Weinzierl, der bisher kaum Punkte geholt und für keinerlei Aufbruchsstimmung gesorgt hat. Es gibt den Manager Michael Reschke, dessen Kaderplan ziemlich in die Hose ging – und nicht zuletzt den Präsidenten Wolfgang Dietrich, dessen Ära trotz einiger Erfolge bei der strukturellen Neuausrichtung am Scheideweg steht. Denn der sportliche Erfolg steht bei jedem Proficlub über allem – das weiß auch Dietrich.

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Dass nun der treue Guido Buchwald hinwirft, weil er sich nach einem Disput im Aufsichtsrat offenbar als den ersten Sündenbock angesichts eines erneut drohenden Desasters ausgemacht hat, zeigt eines deutlich: auch die Nerven liegen inzwischen blank beim VfB. Fest steht zudem: Der einzige öffentliche Kritiker der Clubbosse hat jetzt das Handtuch geworfen. Das sorgt für Wirbel. Dabei täten dem Club anstatt großer Aufgeregtheit mehr Ruhe und ein geschlossenes Auftreten gut.

Zu wichtig ist das anstehende Spiel am Sonntagabend bei Fortuna Düsseldorf, bei einem direkten Konkurrenten der Stuttgarter im Abstiegskampf.

Geht nicht bald ein großer Ruck durch den Verein, ist für die Zukunft des VfB das Schlimmste zu befürchten.