Die Stuttgarter Zeitung diskutiert unter anderem mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Bosch-Chef Volkmar Denner über die Lehren aus der Coronapandemie. Verfolgen Sie die Diskussion im Livestream.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau: Matthias Schmidt (mas)

Stuttgart - Es geht aufwärts, aber langsamer als gedacht. Vor wenigen Tagen haben die führenden Wirtschaftsinstitute ihre Wachstumsprognose für Deutschland nach unten korrigiert. Die Auswirkungen der Coronakrise bremsen den Aufschwung, auch wenn der erste Lockdown, der viele Betriebe zu Werkschließungen und Kurzarbeit zwang, schon mehr als eineinhalb Jahre her ist. Statt um 3,7 Prozent wird die deutsche Wirtschaft 2021 nur um 2,4 Prozent wachsen, so die Prognose. Klar ist aber auch: Die Fragen, die sich aus der Krisenerfahrung für Gesellschaft und Politik stellen, sind noch viel grundlegender.

 

Die Dimension der Fragen ist gewaltig

War Corona der Weckruf für ein müdes Land? Was bedeutet für die Bürger und die Wirtschaft das „Jahrzehnt der Erneuerung“, das die sich anbahnende Ampelregierung in Berlin ausrufen will? Was lernen wir aus gerissenen Lieferketten, dem Mangel an Computerchips, dem Engpass bei Lkw-Fahrern? Wie reißt man Verwaltung und Schulen aus der Duldungsstarre beim Thema Digitalisierung? Wie kann eine Industrie, deren Erfolg mit fossilen Brennstoffen befeuert wurde, den Komplettumbau zur klimaneutralen Produktion bewältigen? Die Fragen sind zahlreich, und ihre Dimension ist gewaltig.

Hochkarätiges Podium aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft

Joachim Dorfs, der Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung, stellt sie am Montag, 25. Oktober, einem Quartett von hochkompetenten Gesprächspartnern. Unter dem Titel „Lehren aus der Pandemie – Wie gelingt der Aufbruch aus der Coronakrise?“ ist eine lebhafte Diskussion garantiert. Für die Vielfalt der Perspektiven sorgen der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann, die Stuttgarter Soziologie-Professorin Cordula Kropp, der Vorsitzende der Bosch-Geschäftsführung, Volkmar Denner, sowie Yvonne Ruf, Partnerin und Mitglied des Aufsichtsrates der Unternehmensberatung Roland Berger.

Besonders brisant: der Umbau der Autoindustrie

Ein besonderes Augenmerk wird in der Diskussion auf der Autoindustrie liegen, die für den Südwesten besondere Bedeutung hat. In Baden-Württemberg arbeiten einer neuen Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge 68 300 Beschäftige in der Produktion des Antriebsstrangs mit Verbrennungsmotoren – so viel wie in keinem anderen Bundesland. Die Frage, wie die Transformation der Branche gelingen kann und gleichzeitig Arbeitsplätze und Wohlstand erhalten bleiben, hat Denner und Kretschmann auch schon im Strategiedialog Automobilwirtschaft beschäftigt. Nicht zuletzt geht es darum, wie stark der Staat dabei die Regeln bestimmt, Stichwort Elektroauto.

Gemeinsam mit Roland Berger und der L-Bank setzt die Stuttgarter Zeitung damit nach einer coronabedingten Unterbrechung von zwei Jahren die Veranstaltungsreihe „Die Zukunft der Region“ fort. Die Talkrunde aus der Stuttgarter L-Bank-Rotunde (Beginn: 19 Uhr) ist als Livestream im Internet zu sehen.