Die WDR-Sendung „Die letzte Instanz“ stieß am Wochenende aufgrund von umstrittenen Äußerungen auf große Kritik. Nun hat sich der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma dazu geäußert.

Heidelberg - Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma hat den Westdeutschen Rundfunk (WDR) für seine Sendung „Die letzte Instanz“ scharf kritisiert. „Diese Sendung erweckt den Eindruck, sie wolle mit Antiziganismus und dümmlichen Auftritten Quote machen“, erklärte der Zentralrats-Vorsitzende Romani Rose am Montag. In der Sendung, die am Freitag als Wiederholung ausgestrahlt worden war, hatte Moderator Steffen Hallaschka mit den Gästen Micky Beisenherz, Thomas Gottschalk, Janine Kunze und Jürgen Milski aktuelle gesellschaftliche Themen diskutiert, darunter auch die Frage: „Das Ende der Zigeunersauce: Ist das ein notwendiger Schritt?“

 

Rose ist fassungslos

Rose erklärte, er habe mit Fassungslosigkeit registriert, wie „sich vier Menschen aus der Mehrheitsgesellschaft anmaßen, darüber zu urteilen, ob eine von der Minderheit als beleidigend abgelehnte Fremdbezeichnung im deutschen Sprachgebrauch ihre Berechtigung habe oder nicht“. Die Meinung der Betroffenen sei dabei nicht angehört worden.

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„Dass eine solche Sendung ausgestrahlt wurde zeigt, dass Antiziganismus als Teil des Alltagsrassismus und als Problem nicht ernst genommen wird“, monierte Rose. Es sei überfällig, dass Vertreterinnen und Vertreter der Sinti und Roma in den Rundfunkräten der öffentlich-rechtlichen Sender wie in der Medienaufsicht für die Privatsender endlich einen festen Platz erhielten. So könnten sie einer Normalität des Antiziganismus entgegentreten, wie er sich immer wieder in den Medien zeige.