Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)
Wenn man im Gästebuch blättert, dann spüren das offenkundig auch die Künstler.
Andreas Prangenberg Ja, wohl schon. Ich liebe Gestaltung. Ich habe schon als Kind den Garten meines Opas umgestaltet, die Laube verkleidet oder Wege verändert. Nach den vielen Berufen, die ich hatte, habe ich eines Tages ganz still mit meinem Tagebuch im Blühenden Barock gesessen. Da kam mir die Idee, eine Art Musical-Land mit Theater, Restaurant, Café und einem Park, den man gestalten kann, zu gründen. Ich dachte, da würde alles, was ich beruflich gemacht habe, zusammenlaufen. Das hat dann aber noch fünf Jahre gedauert.
Was haben Sie in dieser Zeit gearbeitet?
Andreas Prangenberg Ich war Erzieher für eine internationale Kindergruppe in der Charlottenkrippe, Taxifahrer und habe in Tamm ein Jugendcafé übernommen. Ich habe auch noch eine Pastorenausbildung.
Eliane Prangenberg Und als wir uns vor neun Jahren getroffen haben, kam endlich auch der Musiker raus.
Andreas Prangenberg Ein Freund hat gesagt, wir brauchen in Ludwigsburg ein Musikcafé. Mach doch mal! Das war der entscheidende Anstupser. Aber ich habe nichts gefunden, bis der Tipp kam, dass die Luke frei wird.
Eliane Prangenberg Ich war Hauptschullehrerin. Aber es hat zu viel Kraft gekostet, jeden Tag die Welt zu retten. So ein Typ bin ich eben. 300 Schüler saugen eine Menge Kraft. Ich musste dann aufhören.
Braucht man Menschen, die einen ermutigen, so einen Schritt zu tun?
Eliane Prangenberg Unbedingt. Mein Rektor hat mir gesagt: Machen Sie das. Ich habe immer Teilzeit gearbeitet. Wir hatten aber auch Freunde, die versprochen haben, dass sie uns einmal im Monat helfen. Ein Künstler hat gesagt, er schenkt uns sein Klavier, wenn wir das machen. Die Stunden am Abend sind das Schönste – und das Wenigste. Die Hauptarbeit ist das Buchen von Künstlern. Andreas hat neulich 1500 Mails gelöscht, die er nicht mehr lesen wird. Die anderen 3000 mit Anfragen von Künstlern, die wir lesen sollten, hat er jetzt noch.
Vor fünf Jahren waren Sie noch keine Konzertmanager. Die Luke ist nicht sehr groß, Ludwigsburg nicht der Nabel der Welt. Warum wollen so viele Künstler hier auftreten?
Eliane Prangenberg Ein paar Stammgäste und Künstler aus der Region haben wir übernommen. Dann waren wir selbst Musiker und kannten ganz viele Künstler. Und jeder, der da war, wollte eigentlich gleich wieder einen Termin ausmachen. Viele freuen sich einfach, wie sie hier begrüßt werden. Dass sie nicht von einem Hausmeister irgendwo hingeschickt, sondern erst mal in den Arm genommen werden.
Andreas Prangenberg Viele sagen am Ende einer Tour, dass es das schönste Konzert war. Gerade weil es so klein ist. Einer hat mal gesagt, man könne hier wirklich eine Stecknadel zu Boden fallen hören, weil das Publikum so konzentriert sei.