Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Manars Wille, es als Rapper zu schaffen, ist kaum in Worte zu fassen. Zum einen will er die Geschichte des Krieges in Syrien in seinen Texten erzählen, zum anderen will er seiner Familie helfen. Tatsächlich besitzt er das Talent, auf der Bühne alles um sich herum ausblenden zu können. Als er vor einem halben Jahr bei einer Einbürgerungsfeier im Stuttgarter Rathaus vor mehreren Hundert geladenen Gästen auftritt, wirkt es so, als habe er 20 Jahre Bühnenerfahrung. Als er im Juli vom Veranstalter zwei Freikarten für die Hip-Hop-Open geschenkt bekommt, will er nicht nur als Gast Teil des Spektakels sein, er will unbedingt auf der Bühne auftreten, und wenn es nur für ein Lied ist.

 

Wenn Manar rappt, benutzt er dieselben Begriffe, die Gleichaltrige dank des Internets auch in London, in den Vereinigten Staaten oder in Stuttgart draufhaben. Manar will nun unbedingt neue Songs in einem Studio aufnehmen, er will den Starrapper Cro kennenlernen, er will am liebsten alles gleichzeitig machen. In Kirchheim unter Teck ist er Teil der Wüstenblumen, einer Band, in der zwölf Musiker aus acht Ländern spielen. Anja Henning, die als Sozialpädagogin das Projekt koordiniert, wird nicht müde, Manars Ehrgeiz zu loben.

Wenn er so weitermacht, braucht Manar Bjeirmi kein magisches Buch wie in „Aladdin und die Wunderlampe“. Als Wunderrapper schreibt er sein persönliches Märchen ganz alleine.