Was bedeutet den Menschen in der Region Stuttgart das Gärtnern? In der Serie „Gartengeschichten“ dürfen wir in private Pflanzenwelten blicken. Heute: die Malerin Marlis Albrecht und ihre grüne Märchenwelt auf 100 Quadratmetern.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Möglingen - Man könnte das ja lästig finden, dieses ewige Umplanen. Marlis Albrecht hingegen nennt es Gestalten. Nichts tut die Malerin lieber. Als die Bäume immer größer wurden, musste sie die Pflanzen in ihrem Garten den veränderten Lichtverhältnissen eben anpassen. Über die Jahre hatte sich der Schatten immer weiter ausgedehnt. „Der Garten verändert ständig sein Gesicht“ , sagt die Gärtnerin. Die sonnenverwöhnten Stauden mussten umziehen. Dorthin, wo sie bekommen, was sie zum Gedeihen brauchen. Lavendel, Rosmarin und die anderen Steingartenpflanzen wachsen nun am Froschkönigbrunnen, weil es dort am sonnigsten ist. Der stillgelegte Brunnen ist ein aus alten Sandsteinen gemauertes Halbrund, auf dem eine rostiger Frosch mit einer Krone sitzt. Im Schatten von Haselnuss, Flieder und Schlehe gedeihen jetzt Fingerhut, Funkien, Farne und Elfenblumen, die sich mit weniger Sonne begnügen.